Borussia Dortmund hat mit einem 2:1-Sieg gegen Bayer Leverkusen eine Phase der Unruhe beendet. Der Erfolg am Samstag verschafft dem BVB vor dem entscheidenden DFB-Pokal-Achtelfinale gegen denselben Gegner am Dienstag dringend benötigte Ruhe und Rückenwind.
BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl machte seine Erleichterung beim Gang in den Kabinentrakt deutlich. «Jaaaa!», rief er nach dem Abpfiff. Der Sieg bedeutet mehr als drei Punkte – er beendet eine schwierige Phase für den Verein.
Die vergangenen Wochen waren von mehreren Belastungen geprägt. Vereinspräsident Hans-Joachim Watzke wurde bei der Mitgliederversammlung vor einer Woche mit nur 59 Prozent der Ja-Stimmen wiedergewählt. Dazu kamen Gerüchte über einen möglichen Abgang von Abwehrchef Nico Schlotterbeck, für den mehrere europäische Topklubs Interesse zeigen sollen. Auch Berichte über einen Strafbefehl wegen illegalen Waffenbesitzes gegen Karim Adeyemi sorgten für Unruhe.
Kehl sieht Mannschaft auf richtigem Weg
Kehl zeigte sich zuversichtlich: «Da haben wir was in die richtige Richtung gestoßen heute.» Er betonte die Fokussierung des Teams: «Wir sind in drei Wettbewerben sehr gut dabei, die Fokussierung ist absolut da.» Der Sportdirektor sieht die Mannschaft vor den kommenden Aufgaben bereit: «Ich glaube schon, dass die Jungs alle wissen, dass es heute hier und auch am Dienstag in eine gewisse Richtung geht.»
Mittelfeldspieler Julian Brandt wirkte erleichtert, die nicht-sportlichen Themen abhaken zu können: «Ich bin froh, wenn ich solche Akten schließen kann. Ab ins Archiv damit.» Bezüglich Schlotterbeck gab er Entwarnung: «Ich mache mir bei meinem Schlotti keine Gedanken.»
Adeyemi überzeugt trotz Kontroversen
Karim Adeyemi zeigte sich von den außersportlichen Berichten unbeeindruckt. Der 24-Jährige traf erneut und steht nun bei drei Toren in drei Spielen. Trainer Niko Kovač lobte gegenüber Sky seine außergewöhnlichen athletischen Fähigkeiten: «Karim wurde vom lieben Gott geküsst und hat eine Schnelligkeit in die Wege gelegt bekommen, die er noch viel mehr nutzen muss.» Über Adeyemis Sprungkraft sagte Kovač: «Ich habe noch nie einen Spieler so hochspringen sehen, wie ihn.»
Kehl bekräftigte das Interesse des BVB an einer Vertragsverlängerung mit Schlotterbeck, dessen Kontrakt 2027 ausläuft: «Nico weiß, was er am BVB hat. Wir würden gerne mit ihm verlängern und seine Entwicklung weiter vorantreiben.»
Kovač sieht Lerneffekt
Trainer Niko Kovač identifizierte einen wichtigen Fortschritt bei seiner Mannschaft. Gegenüber SPIEGEL+ zeigte er sich zufrieden mit der defensiven Leistung: «Heute hatte ich ein richtig gutes Gefühl, gegen Stuttgart war das nicht so.» Der BVB hatte zuletzt wiederholt späte Gegentore kassiert, die Punkte kosteten.
Der Sieg verbessert die Position in der Bundesliga und hält die Chance auf die direkte Qualifikation für das Champions-League-Achtelfinale aufrecht. Nach dem 4:0 gegen Villarreal in der Königsklasse steht der BVB in drei Wettbewerben gut da. Das DFB-Pokal-Viertelfinale gilt dabei als die realistischste Titelchance der Saison.
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