China fällt erstmals seit 2010 aus Top 5 der deutschen Exportziele

upday.com 3 godzin temu
Workers produce desks for export to Germany and other countries at a Chinese factory, illustrating the manufacturing relationship between China and Germany in global trade dynamics. Getty Images

China fällt erstmals seit 2010 aus den Top 5 der deutschen Exportziele. Der wichtige Handelspartner rutscht auf Platz sieben ab – verdrängt von Großbritannien und Italien. Deutsche Unternehmen exportierten in diesem Jahr voraussichtlich zehn Prozent weniger Waren nach China, insgesamt 81 Milliarden Euro. Das geht aus einer Prognose der Bundesagentur Germany Trade & Invest hervor, die der Nachrichtenagentur Reuters am Montag vorlag.

Der Anteil Chinas an den deutschen Gesamtexporten sinkt damit auf 5,2 Prozent. Zum Vergleich: 2021 lag dieser noch bei rund 7,5 Prozent. GTAI-Expertin Christina Otte erklärt den Rückgang mit zwei zentralen Faktoren: «Zum einen schwächelt der chinesische Binnenmarkt. Zum anderen produzieren immer mehr deutsche Anbieter vor Ort, statt dorthin zu exportieren.»

Die deutschen Exporte nach China brechen zu einem Zeitpunkt ein, an dem die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt mit erheblichen wirtschaftlichen Problemen kämpft. Chinas Einzelhandelsumsätze stiegen im November nur um 1,3 Prozent – das schwächste Wachstum seit Ende der strikten «Zero-Covid»-Politik. Die Investitionen in Anlagegüter schrumpften in den ersten elf Monaten des Jahres um 2,6 Prozent, was den ersten Jahresrückgang seit Beginn der Datenreihe 1998 markieren könnte.

Immobilienkrise belastet Verbrauchervertrauen

Besonders die seit rund vier Jahren andauernde Immobilienkrise setzt der chinesischen Wirtschaft zu. Die Investitionen im Immobiliensektor fielen von Januar bis November um 15,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. «Die anhaltende Krise am Immobilienmarkt hat sich auf das Vertrauen der Verbraucher übertragen», analysiert Zhang Zhiwei, Chefvolkswirt der Vermögensverwaltung Pinpoint.

Die schwache Binnennachfrage zwingt China zunehmend, auf Exporte zu setzen – ein Modell, das international auf wachsenden Widerstand stößt. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron drohte bereits mit Zöllen. Mexiko signalisierte Zollerhöhungen von bis zu 50 Prozent auf chinesische Importe für das kommende Jahr.

Deutsche Gesamtexporte stagnieren

Die deutschen Exporte insgesamt wachsen 2025 nur minimal um 0,6 Prozent auf rund 1,6 Billionen Euro. Damit verharren sie das dritte Jahr in Folge auf dem Niveau des Post-Corona-Jahres 2022. «Die Aussichten für 2026 bleiben verhalten», heißt es in der GTAI-Prognose.

Auch die USA, mit knapp 150 Milliarden Euro wichtigstes Exportziel, verzeichnen einen Rückgang von 7,3 Prozent. Roland Rohde von GTAI in Washington warnt: «Allerdings könnte sich der Abwärtstrend bis Jahresende noch beschleunigen.» Das Gesamtminus für 2025 könnte auf acht bis neun Prozent steigen. Für 2026 prognostiziert er allerdings: «Nach dem starken Rückgang 2025 dürfte das Minus aber geringer ausfallen.»

Positive Entwicklungen zeigen sich bei den europäischen Nachbarn: Die Exporte nach Frankreich wachsen um 1,2 Prozent auf 116,5 Milliarden Euro, in die Niederlande um 2,6 Prozent auf 112,1 Milliarden Euro und nach Polen sogar um 5,8 Prozent auf 98,9 Milliarden Euro.

Rekorddefizit im Handel mit China

Während die deutschen Exporte nach China einbrechen, steigen die Importe aus dem Reich der Mitte um mehr als sieben Prozent auf rund 168 Milliarden Euro. Das Handelsdefizit mit China klettert damit auf ein Rekordniveau von 87 Milliarden Euro. Chinas Anteil an den deutschen Gesamtimporten beträgt mittlerweile zwölf Prozent.

Christina Otte vom GTAI sieht darin ein Problem: «Die Entwicklungen offenbaren, dass ein De-Risking von China importseitig nur schleppend vorankommt.» Der Anteil Chinas an der deutschen Gesamteinfuhr sei zuletzt wieder gestiegen, nachdem er in den beiden Vorjahren leicht gesunken war.

Die deutschen Importe insgesamt wachsen 2025 deutlich stärker als die Exporte – um 4,4 Prozent auf 1,4 Billionen Euro. Dadurch fällt der Handelsüberschuss auf 195,4 Milliarden Euro. Das ist – mit Ausnahme der Coronajahre 2020 bis 2022 – der niedrigste Wert seit 2012.

Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

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