Deutsche Internetwirtschaft boomt - doch Infrastrukturlücke droht

upday.com 2 godzin temu
Die Nachfrage nach Rechenleistung wird stark wachsen (Symbolbild) Peter Steffen/dpa

Die deutsche Internetwirtschaft steht vor einem enormen Wachstumsschub. Eine neue Studie der Unternehmensberatung Arthur D. Little im Auftrag des Branchenverbandes eco prognostiziert ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 9,7 Prozent in den kommenden fünf Jahren.

Der Branchenumsatz wird demnach von 245 Milliarden Euro im Jahr 2025 auf 389 Milliarden Euro im Jahr 2030 ansteigen. Die Studienautoren identifizieren zwei zentrale Wachstumstreiber: die fortschreitende Digitalisierung aller Lebens- und Arbeitsbereiche sowie den zunehmenden Einsatz von Künstlicher Intelligenz.

KI-Technologien schaffen dabei neue Geschäftsmodelle und bilden die Grundlage der aktuellen Marktdynamik. Sowohl Unternehmen als auch Verbraucher nutzen diese Technologien verstärkt.

Massive Infrastrukturlücke droht

Trotz der positiven Wachstumsaussichten warnt der eco-Verband vor strukturellen Defiziten. Ein zentrales Problem stellt die massive Angebotslücke bei digitalen Infrastrukturen dar, insbesondere bei Rechenzentren.

Die IT-Anschlussleistung von Rechenzentren wird bis 2030 von 2,4 auf 3,7 Gigawatt steigen. Gleichzeitig wird die Wirtschaftsnachfrage jedoch auf bis zu zwölf Gigawatt anwachsen - das Drei- bis Fünffache des Angebots.

Deutschland droht dadurch im internationalen Wettbewerb weiter zurückzufallen. Die USA verfügen bereits heute über die 20-fache Rechenzentrumskapazität Deutschlands. Ohne zusätzliche Kapazitäten werden Rechenlasten ins Ausland verlagert, was die digitale Souveränität gefährdet.

Politik muss handeln

Als Ursachen für die Infrastrukturlücken macht der eco-Verband einen schleppenden Glasfaserausbau, zögerliche Digitalisierung im Mittelstand und fehlende Plattformkompetenz verantwortlich. Oliver Süme, Vorstandsvorsitzender des eco-Verbandes, warnte vor politischen Versäumnissen.

«KI und Automatisierung lassen die Nachfrage nach Rechenleistung und schnellen Netzen explodieren. Die aktuellen Bedingungen am Standort Deutschland erlauben es uns aber gar nicht, die entsprechenden Kapazitäten zeitgerecht dem Markt zur Verfügung zu stellen», sagte Süme. Ohne entschlossenes politisches Handeln könnte der Wachstumsboom ins Leere laufen.

Der Verband fordert insbesondere den Zugang zu bezahlbarem grundlastfähigem Strom. Die deutschen Industriestrompreise liegen mit rund 23 Cent pro Kilowattstunde 25 Prozent über dem EU-Durchschnitt und stellen ein gravierendes Standortproblem dar.

(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.

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