Europas und Amerikas Zentralbanken schlagen diese Woche gegensätzliche Wege ein. Während führende Vertreter der Europäischen Zentralbank Zinssenkungen ablehnen, senkt die US-Notenbank Fed am Mittwoch voraussichtlich erneut um 0,25 Prozentpunkte. Die EZB entscheidet in der kommenden Woche über ihre Geldpolitik.
Frankreichs Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau sprach sich am Mittwoch klar gegen eine Zinssenkung aus. «Es wäre wohl das Klügste, die Zinsen beizubehalten», sagte er dem Sender CNews und Europe 1. EZB-Ratsmitglied Gediminas Simkus stützte diese Position gegenüber Bloomberg: «Wir haben eine Inflationsrate, die mittelfristig mehr oder weniger nahe am Ziel von zwei Prozent liegt»
Die EZB hatte ihre Leitzinsen zwischen Mitte 2024 und Mitte 2025 von vier auf zwei Prozent halbiert. Seitdem blieben die Zinsen unverändert. Simkus betonte: «Das spricht dafür, dass eine Zinsänderung nicht nötig ist - nicht nur bei der nächsten Sitzung im Dezember, sondern auch bei weiteren Sitzungen.»
Fed unter Druck
Die US-Notenbank steht vor einer schwierigeren Lage. Die dritte Zinssenkung dieses Jahres würde den Leitzins auf 3,50 bis 3,75 Prozent senken. Doch der geldpolitische Ausschuss ist tief gespalten - erschwert durch fehlende Wirtschaftsdaten wegen wochenlanger Schließungen von Bundesbehörden und anhaltenden Druck von US-Präsident Donald Trump.
«Selten war die US-Notenbank so gespalten», analysiert Commerzbank-Ökonom Christoph Balz. Fed-Chef Jerome Powell räumte auf einer Pressekonferenz im Oktober ein, dass es «stark unterschiedliche Ansichten darüber gibt, wie im Dezember vorzugehen sei». Trump plant für nächstes Jahr die Nominierung eines neuen Notenbankchefs, nachdem er Powell öffentlich kritisiert hatte.
Zwei Lager in der Fed
Die zwölf stimmberechtigten Fed-Mitglieder spalten sich zunehmend auf. Berenberg-Ökonom Felix Schmidt erklärt: «[...] Ein Lager macht sich mehr Sorgen um den Arbeitsmarkt und möchte daher den Leitzins weiter senken. Das andere Lager ist hingegen beunruhigt über die Inflationsentwicklung und plädiert daher für eine striktere Geldpolitik.»
Balz sieht das Dilemma: «Die Fed-Entscheidung ist deshalb so schwierig, weil sowohl das Ziel der Vollbeschäftigung als auch das der Preisstabilität gefährdet sind, die deshalb notwendigen Zinsschritte aber in gegensätzliche Richtungen gehen würden» Die Inflation liegt weiterhin deutlich über dem Zielwert, während der Arbeitsmarkt schwächelt.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.
