Gasförderung vor Borkum: Umweltschützer warnen vor Abkommen

upday.com 2 dni temu

Die Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste (SDN) warnt vor einem geplanten Gasförder-Abkommen zwischen Deutschland und den Niederlanden vor Borkum. Der Verband befürchtet eine zunehmende Industrialisierung der Nordsee und des Wattenmeers.

«Nicht nur die Nordsee, sondern sogar das eigentliche Naturschutzgebiet Wattenmeer geraten immer mehr in den Sog einer steigenden Industrialisierung», sagte der SDN-Vorsitzende Gerd-Christian Wagner. Er sehe die Gefahr, dass sich weitere Gasförder-Projekte und andere wirtschaftliche Vorhaben in der Nordsee nur noch schwer verhindern ließen.

Unfallgefahr im Wattenmeer

Wagner warnte zudem vor den Risiken für das Ökosystem. «Ganz zu schweigen von der damit einhergehenden steigenden Bedrohung durch Unfälle, die insbesondere das Wattenmeer dauerhaft verseuchen könnten», sagte er. In der Schutzgemeinschaft haben sich rund 200 Mitglieder zusammengeschlossen, darunter Küstenkommunen, Naturschutzvereine und Verbände.

Das völkerrechtliche Abkommen zwischen Deutschland und den Niederlanden könnte heute Thema im Bundeskabinett sein. Über das Abkommen wird seit 2022 verhandelt.

Kehrtwende der Bundesregierung

Sollte das Abkommen geschlossen werden, wäre es eine Kehrtwende in der Bundesregierung. Der frühere Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte im August 2024 erklärt, vor einer Unterzeichnung mögliche Gerichtsurteile abwarten zu wollen.

Der niederländische Energiekonzern One-Dyas will aus einem grenzüberschreitenden Vorkommen nahe dem Wattenmeer Gas fördern. Das Unternehmen plant, von einer Bohrplattform auf niederländischem Hoheitsgebiet aus auch unter dem Meeresboden auf deutschem Gebiet Gas zu fördern.

Genehmigung bereits erteilt

Das niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie hatte dafür 2024 eine auf 18 Jahre befristete Genehmigung erteilt. Für die Gasförderung ist aber auch das völkerrechtliche Abkommen zwischen den beiden Ländern nötig.

In den vergangenen Tagen hatten mehrere Umweltschutzverbände und Niedersachsens Landesregierung den Plan kritisiert, das Abkommen zu schließen, obwohl noch mehrere Gerichtsentscheidungen um die Erdgasförderung ausstehen. Die Eile in der Frage sei ungewöhnlich, hatte Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) gesagt.

(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.

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