Europäische Staats- und Regierungschefs haben dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor den US-Unterhändlern in den Ukraine-Friedensverhandlungen gewarnt. Der Spiegel berichtet unter Berufung auf ein Transkript eines vertraulichen Telefonats vom Montag über tiefes Misstrauen gegenüber den amerikanischen Sondergesandten Steve Witkoff und Jared Kushner. Bundeskanzler Friedrich Merz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron äußerten demnach scharfe Kritik an der US-Verhandlungsführung.
«Es besteht die Möglichkeit, dass die USA die Ukraine beim Thema Territorium verraten, ohne Klarheit über Sicherheitsgarantien», warnte Macron laut dem Spiegel-Bericht. Merz riet Selenskyj, «in den nächsten Tagen extrem vorsichtig» zu sein. Über die US-Unterhändler Witkoff und Kushner sagte der Bundeskanzler demnach: «Sie spielen Spielchen, sowohl mit euch als auch mit uns.»
Forderung nach Schutz für Selenskyj
Finnlands Präsident Alexander Stubb schlug nach Informationen des Spiegel ähnliche Töne an: «Wir dürfen die Ukraine und Wolodymyr nicht mit diesen Jungs alleinlassen.» Nato-Generalsekretär Mark Rutte pflichtete ihm bei: «Ich bin mit Alexander einer Meinung, wir müssen Wolodymyr beschützen.»
An dem Telefonat nahmen neben Merz, Macron und Selenskyj auch die Regierungschefs Italiens, Polens, Dänemarks und Norwegens sowie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident António Costa teil. Das Gespräch fand einen Tag vor dem Treffen der US-Unterhändler mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau statt.
Kritik an russlandnahen Geschäftsleuten
Die beiden US-Sondergesandten stehen in der Kritik: Witkoff ist ein Immobilienunternehmer ohne diplomatische Erfahrung, dem Nähe zu Russland vorgeworfen wird. Kushner, Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump, soll ebenfalls Geschäftsinteressen in Russland haben. Beide trafen am Dienstag Putin zu einem fünfstündigen Gespräch in Moskau.
Hintergrund der europäischen Sorgen ist ein umstrittener 28-Punkte-Friedensplan, über den US-Medien Mitte November berichteten. Der Plan, der angeblich maßgeblich in Moskau entwickelt wurde, sah territoriale Zugeständnisse der Ukraine und eine Mitsprache der USA und Russlands über eingefrorene russische Vermögenswerte vor. Nach europäischem und ukrainischem Druck wurde der Plan modifiziert.
Dementis aus Paris und Berlin
Das Bundeskanzleramt lehnte eine Stellungnahme zu «kolportierten Gesprächsfetzen» ab. Der Elysée-Palast erklärte: «Der Präsident hat sich nicht in diesen Worten ausgedrückt.» Beide Regierungen verwiesen auf die Vertraulichkeit der Gespräche. Stubb und Rutte äußerten sich auf Anfrage nicht.
Die Veröffentlichung des Transkripts wirft Fragen nach der Quelle des Leaks auf. Sie offenbart einen deutlichen Kontrast zwischen den öffentlichen Lobpreisungen der US-Vermittlungsrolle und den privaten Bedenken europäischer Führungspersonen.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.









