Die deutsche Fußball-Nationalspielerin Kathrin Hendrich hat nach ihrem umstrittenen Platzverweis bei der Europameisterschaft schwere Hassnachrichten erhalten. «Das krasseste aber war, dass mir jemand schrieb, dass ich mich doch umbringen solle», berichtete die Verteidigerin der "Bild am Sonntag". Wildfremde Menschen hätten ihr private Nachrichten bei Instagram geschrieben.
Der Platzverweis erfolgte im EM-Viertelfinale gegen Frankreich, als Hendrich an Griedge Mbock Bathys Zopf zog. Der Videobeweis entlarvte die Tätlichkeit während Deutschlands 6:5-Sieg im Elfmeterschießen. Deutschland scheiterte später im Halbfinale an Spanien, Hendrich fehlte gesperrt.
Rassismus-Vorwürfe und psychische Belastung
Besonders absurd empfand Hendrich den Vorwurf, sie sei rassistisch, «was natürlich nicht stimmt». Kurz nach dem Platzverweis habe sie Probleme gehabt, mit der Aktion umzugehen. «Ich würde heute jedem raten, die Nachrichten gar nicht mehr anzuschauen, weil es dich unterbewusst doch trifft», warnte sie.
Inzwischen kann die Nationalspielerin die Bilder «mit Humor nehmen». Über die Hassnachrichten könne sie aber «alles andere als lachen». Sie rät anderen Betroffenen, solche Nachrichten komplett zu ignorieren.
Neuanfang in Chicago
Mittlerweile trägt Hendrich das Trikot der Chicago Red Stars in den USA und hat sich gut eingelebt. «Wir haben an diesem Wochenende ein Oktoberfest in Chicago», erzählte sie. «Die Mitspielerinnen haben sich schon Dirndl besorgt.»
Der Fall zeigt die dunkle Seite des Sports im Internetzeitalter, wo kontroverse Szenen zu massiven Anfeindungen führen können.
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.