Zehn Klimaaktivisten der "Letzten Generation" müssen der Fluggesellschaft Eurowings mehr als 400.000 Euro Schadenersatz zahlen. Das Landgericht Hamburg verurteilte die Aktivisten am 20. November wegen einer Flughafen-Blockade im Juli 2023 – das Urteil wurde erst am Dienstag öffentlich. Gleichzeitig drohte das Gericht für den Fall erneuter Blockaden mit bis zu sechs Monaten Ordnungshaft.
Die Schadensumme beläuft sich auf exakt 403.137,68 Euro. Davon entfallen 115.374,20 Euro auf Zahlungen an Passagiere am Flughafenschalter, 92.164,04 Euro auf Zahlungen über den Kundenservice und 190.787,20 Euro auf entgangenen Gewinn. Hinzu kommen Verfahrenskosten von rund 700.000 Euro, die die Aktivisten ebenfalls tragen müssen. Der Streitwert lag bei 1,1 Millionen Euro.
Die Blockade am Hamburger Flughafen
Am 13. Juli 2023 schnitten die zehn Aktivisten – sechs Männer und vier Frauen im Alter zwischen 19 und 63 Jahren – mit einem Bolzenschneider ein Loch in den Sicherheitszaun des Hamburger Flughafens. Sie liefen aufs Rollfeld und klebten sich in der Nähe der Start- und Landebahnen fest. Die Blockade dauerte rund vier Stunden und betraf mindestens 8.500 Reisende. Die Aktion fiel auf den Beginn der Sommerferien.
Eurowings, eine Tochter der Lufthansa, hatte im Namen der Lufthansa-Gruppe Klage eingereicht. Das Gericht erkannte an, dass das Protestziel der Aktivisten «für den Fortbestand der menschlichen Gesellschaft in ihrer heutigen Form unabdingbar» sei. Gleichzeitig stellte es aber fest, dass die Gruppe «unter bewusster Überschreitung strafrechtlicher Grenzen agiert» und «den legalen Geschäftsbetrieb der Luftfahrtunternehmen unangemessen beeinträchtigt» habe. Diese Aussagen wurden laut Bild-Zeitung in der schriftlichen Urteilsbegründung getroffen.
Drohung mit Ordnungshaft
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig – die Aktivisten können dagegen in Berufung gehen. Sollten sie jedoch erneut einen Flughafen blockieren, droht ihnen eine Ordnungshaft von bis zu sechs Monaten. Bei Nichtzahlung der Schadenssumme könnte eine Ordnungshaft von bis zu zwei Jahren verhängt werden, sobald das Urteil rechtskräftig ist.
Dirk Nockemann (AfD), Fraktionschef der AfD in Hamburg, kommentierte: «Wer unsere Flughäfen blockiert, zahlt Lehrgeld und das nicht zu knapp.»
Die "Letzte Generation" hatte 2022 und 2023 wiederholt Straßen und Flughäfen blockiert, um strengere Klimaschutzmaßnahmen zu fordern. Ab 2024 änderte die Gruppe ihre Strategie und verzichtete auf solche Blockaden. Ein ähnlicher Fall endete Ende 2023 mit einem Vergleich: Der Logistikkonzern DHL hatte ebenfalls Schadenersatz wegen einer Flughafen-Blockade gefordert, die Aktivisten verpflichteten sich zu gemeinnütziger Arbeit, DHL verzichtete auf seine Forderungen.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.












