Nach Siemens-Trennung: Healthineers erwägt Diagnostik-Abspaltung

upday.com 2 godzin temu
Moderne Medizintechnik symbolisiert Innovation im Gesundheitswesen. (Symbolbild - KI-generiert) Upday Stock Images

Siemens Healthineers hat auf einem Kapitalmarkttag in London eine neue Strategie vorgestellt und dabei die Weichen für eine mögliche Abspaltung der Diagnostik-Sparte gestellt. Der Erlanger Medizintechnikkonzern will sich künftig auf den Kampf gegen vier Volkskrankheiten konzentrieren und strebt höhere Wachstumsraten an. Die Neuausrichtung erfolgt nach der vergangene Woche verkündeten Trennung vom Mutterkonzern Siemens.

Im Zentrum der neuen Strategie stehen Schlaganfälle, Krebs, Herz-Kreislauf- und neurodegenerative Erkrankungen. Künstliche Intelligenz soll dabei eine zentrale Rolle spielen. Das Kerngeschäft wird künftig aus zwei Bereichen bestehen: der Bildgebung sowie einer neu geschaffenen Einheit für Präzisionstherapie, in die der Krebstherapie-Spezialist Varian integriert wurde.

Für die kommenden Jahre peilt Healthineers ein durchschnittliches jährliches Wachstum von fünf bis sieben Prozent an. Das Kerngeschäft soll dabei mit sechs bis neun Prozent wachsen, der Gewinn je Aktie im zweistelligen Prozentbereich steigen. Im vergangenen Geschäftsjahr 2024/25 steigerte der Konzern den vergleichbaren Umsatz um 5,9 Prozent auf knapp 23,4 Milliarden Euro.

Diagnostik-Sparte könnte eigenständig werden

CEO Bernd Montag stellte am Montag in London erstmals eine mögliche Trennung von der Diagnostik-Sparte in Aussicht. «Wir wollen unser Unternehmen auf die nächste Stufe heben», sagte Montag auf dem Kapitalmarkttag. Die Diagnostik könne künftig eigene Strategien und Strukturen entwickeln, es gelte «Optionalitäten schaffen».

Die Sparte mit einem geschätzten Wert von über sechs Milliarden Euro hatte nach einer Umbauphase stagniert, ist aber inzwischen wieder profitabler. CFO Jochen Schmitz erklärte: «Diagnostics nimmt sein Schicksal jetzt in die eigene Hand.» Ab dem Geschäftsjahr 2026/27 soll die Diagnostik ein jährliches Umsatzwachstum von fünf Prozent erreichen, die operative Marge auf rund 15 Prozent steigen.

Das Geschäftsmodell der Diagnostik – mit Fokus auf Labore und Reagenzien – unterscheidet sich grundlegend von anderen Healthineers-Bereichen wie MRTs, Computertomographen oder Chirurgie-Robotern. In Finanzkreisen gelten Konkurrenten wie Roche oder Abbott Labs wegen kartellrechtlicher Bedenken als unwahrscheinliche Käufer.

Trennung von Siemens erfordert Refinanzierung

Der Mutterkonzern Siemens hatte vergangenen Donnerstag angekündigt, seine rund 67-prozentige Beteiligung an Healthineers deutlich zu reduzieren. In einem ersten Schritt sollen 30 Prozent der Anteile an die eigenen Aktionäre abgegeben werden, mittelfristig will Siemens unter 20 Prozent gehen.

Healthineers muss deshalb rund elf Milliarden Euro an Krediten von Siemens refinanzieren. CFO Schmitz zeigte sich zuversichtlich, dass die Zinsbelastung dadurch nicht steigen werde. Der Konzern plant, die Verschuldung binnen zwei Jahren von 4,2 auf 2,5-fache des operativen Ergebnisses zu senken.

Montag äußerte sich erleichtert über die Klarheit: «Wir sind jetzt in einer Situation, wo wir viel klarer und optimistischer nach vorne schauen können.» Jahre der Unsicherheit über Siemens' Pläne hatten den Aktienkurs belastet. Die Healthineers-Aktie notiert derzeit bei 43,30 Euro – ein Viertel unter dem Jahreshoch vom Februar.

US-Zölle als Belastung

Eine zusätzliche Herausforderung stellen US-Zölle dar, die Healthineers jährlich mit 400 Millionen Euro belasten. Bis 2028 soll diese Belastung vollständig kompensiert werden – etwa zur Hälfte durch höhere Produktivität, zur anderen Hälfte durch Preiserhöhungen. Das Geschäftsjahr 2025/26 wird als Übergangsjahr mit unterdurchschnittlichem Gewinnwachstum von zehn Prozent erwartet. Ab 2027 strebt der Konzern wieder zweistellige Zuwächse beim Gewinn je Aktie an.

Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

Idź do oryginalnego materiału