Nagelsmann nach zwei Jahren: Achterbahnfahrt ohne Ende

upday.com 2 godzin temu
Da geht's lang zur WM: Julian Nagelsmann beim Training in Herzogenaurach. Federico Gambarini/dpa

Julian Nagelsmann stand schon früh auf dem Trainingsplatz in Herzogenaurach. Der Bundestrainer will nach dem ernüchternden WM-Qualifikations-Fehlstart gegen die Slowakei (0:2) schnell die Zweifel ausräumen. Am Freitag gegen Luxemburg und danach in Belfast gegen Nordirland muss er liefern.

Personalsorgen plagen den 38-Jährigen vor den entscheidenden Spielen. Stammkeeper Oliver Baumann fiel wegen Übelkeit aus dem Torwart-Training. Angreifer Nick Woltemade verzögert seine Anreise wegen eines grippalen Infekts.

Zwei Jahre wilde Achterbahnfahrt

Genau zwei Jahre ist Nagelsmanns Amtszeit als Bundestrainer alt. Was mit verheißungsvollen Siegen in den USA (3:1) und einem Unentschieden in Mexiko (2:2) begann, entwickelte sich zur Achterbahnfahrt. Schon im November 2023 kamen die ersten Rückschläge gegen die Türkei (2:3) und Österreich (0:2).

Die Heim-EM 2024 brachte den Stimmungsumschwung im Land. Trotz des Viertelfinal-Aus gegen Spanien liebten die Fans ihre DFB-Elf wieder. Eine gute Nations-League-Saison folgte, beim 3:0 zur Halbzeit gegen Italien schienen Nagelsmanns WM-Titelambitionen plötzlich realistisch.

Der jüngste Absturz kam hart. Letzter Platz beim Nations-League-Finalturnier, dann das 0:2 gegen die Slowakei zum WM-Quali-Auftakt. Nagelsmann selbst hat «einen zu hundert Prozent zufriedenstellenden Lehrgang» als Ziel ausgerufen - übersetzt: sechs Punkte müssen her.

Rückhalt trotz wachsender Kritik

DFB-Sportdirektor Rudi Völler (65) hält eisern zu seinem Schützling. «Wir lieben Julian genauso, wie er ist», sagt der ehemalige Teamchef über den jungen, forschen und dynamischen Coach. «Obwohl er noch jung ist, hat er eine Riesen-Trainervita.»

Fans und Experten zweifeln dennoch immer häufiger. Nagelsmanns Punkteschnitt von 1,8 liegt nur über den Werten seiner gescheiterten Vorgänger Hansi Flick (1,72) und Erich Ribbeck (1,5). Die Frage wird lauter: Kann er die Nationalmannschaft nach zwei WM-Vorrunden-Pleiten zurück an die Weltspitze führen?

Verletzungssorgen als Dauerproblem

52 Spieler hat Nagelsmann in 25 Länderspielen eingesetzt, darunter 19 Debütanten. Die hohe Rotation zeigt sein Dilemma: Permanent brechen ihm Fixpunkte weg. Kai Havertz wird 2025 verletzungsbedingt kein Länderspiel bestreiten, Jamal Musiala verletzte sich schwer bei der Club-WM.

Marc-André ter Stegen, als WM-Torwart vorgesehen, fällt nach Rücken-OP aus. Torjäger Niclas Füllkrug wurde nicht mehr nominiert, Tim Kleindienst fehlt mit Knieverletzung. Nun fällt auch Vize-Kapitän Antonio Rüdiger aus.

Nagelsmann vergleicht seine Situation mit dem WM-Triumph 2014: Damals hätte das DFB-Team «viele Säulen» gehabt. «Bei uns waren und sind viele Säulen verletzt.» Seine Reaktion bleibt pragmatisch: «Es hilft nichts zu jammern.» Von großen WM-Zielen spricht er lieber nicht mehr: «Wir wollen mehr ins Machen kommen und weniger ins Reden.»

(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.

Idź do oryginalnego materiału