Die Supermarktkette Rewe hat vor dem Landgericht Köln eine Niederlage kassiert. Die 7. Handelskammer entschied: Rewe darf in seiner App nicht mit Bonus-Coupons werben, ohne gleichzeitig den Gesamtpreis des beworbenen Produkts anzuzeigen. Geklagt hatte die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Konkret ging es um Werbung für Weintrauben und Sekt in der Rewe-App. Nutzer können sich beim Kauf bestimmter Produkte einen Bonus-Coupon in Höhe eines festen Eurobetrags sichern und später einlösen. Die App zeigte neben den Artikeln zwar den Bonus an - nicht aber den Produktpreis selbst.
Die Verbraucherschützer kritisierten diese Darstellung als irreführend. Es sei zu spät, wenn Kunden den Preis erst im Geschäft erfahren, argumentierten sie. Ohne Kenntnis des Preises könnten Verbraucher keine informierte Kaufentscheidung treffen. Zudem könnten sie nicht abschätzen, ob der Verkaufspreis womöglich vorher angehoben wurde.
Rewe muss die Darstellung der Werbung nun nachbessern. Das Unternehmen teilte mit: «Wir nehmen das Urteil zur Kenntnis und analysieren es sorgfältig.» Auf dieser Basis werde man die nötigen Schritte ableiten.
Serie von Rechtsstreitigkeiten
Treue-Apps von Lebensmittelhändlern stehen seit Monaten im Mittelpunkt von Gerichtsverfahren. Im September scheiterten Verbraucherschützer mit einer Klage gegen Lidl vor dem Oberlandesgericht Stuttgart. Sie kritisierten, dass die App entgegen den Teilnahmebedingungen nicht kostenlos sei - Verbraucher zahlen mit ihren Daten. Der Verbraucherzentrale Bundesverband zieht nun vor den Bundesgerichtshof.
In anderen Fällen unterlagen Penny und Netto vor Gericht. Der Tenor der Richter: Wer mit Rabatten wirbt, muss klar und gut lesbar den niedrigsten Preis der letzten 30 Tage angeben. Eine Klage gegen Edeka Südwest ist noch offen - auch dort wurde bemängelt, dass Treuepunkte ohne Angabe des Gesamtpreises beworben wurden.
Beliebtheit trotz Datenschutz-Bedenken
Laut dem Marktforscher NIQ nutzen 65 Prozent der Haushalte in Deutschland mindestens eine Treue-App. Am häufigsten werden Coupons eingelöst. Die motivieren laut NIQ mehr als die Hälfte der Verbraucher, mehr einzukaufen.
Die Preisgabe persönlicher Daten ist jedoch für viele ein Problem. Eine Untersuchung der Dualen Hochschule Baden-Württemberg zeigt: Nur ein Drittel gibt bereitwillig Daten preis, knapp 43 Prozent lehnen dies ab. Je wertvoller Kunden den Nutzen eines Coupons einschätzen, desto eher legen sie ihre Daten offen.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.









