Nur 6 Prozent Frauen in Fußball-Führungspositionen

upday.com 21 godzin temu
In der Bundesliga sind die meisten Spitzenjobs an Männer vergeben. Tom Weller/dpa

In den Führungsetagen der deutschen Erst- und Zweitligisten sind Frauen weiterhin eine seltene Erscheinung. Von 100 Spitzenpositionen waren in der Saison 2024/2025 nur sechs an Frauen vergeben.

Das zeigt eine aktuelle Studie der Organisation «Fußball kann mehr» (FKM). Nur vier der 36 Vereine hatten überhaupt Frauen im Top-Management: Schalke 04, der FC St. Pauli, der 1. FC Heidenheim und Werder Bremen.

Typischer Manager: männlich und deutsch

Die Erhebung zeichnet ein klares Bild des deutschen Fußball-Managements. Der typische Top-Manager ist männlich, deutsch und um die 50 Jahre alt. Er verfügt über eine akademische Ausbildung und bekleidet seine Position seit durchschnittlich 5,6 Jahren.

Eine vorherige Karriere als Profifußballer gehört hingegen nicht zum klassischen Profil. Im Schnitt sind die Führungskräfte bereits seit 8,6 Jahren hauptamtlich im Verein tätig.

Bundesliga schlechter als deutsche Wirtschaft

Bundesforschungsministerin Dorothee Bär (CSU) kritisierte die Ergebnisse scharf. «Mit 6 Prozent Frauen im Top-Management schneiden die Bundesliga-Clubs erheblich schlechter ab als vergleichbare kleine und mittelständische Unternehmen in Deutschland», sagte Bär laut Mitteilung.

Auch in den Kontrollgremien der Vereine sind Frauen unterrepräsentiert. Von 271 Positionen entfallen nur 28 auf weibliche Mitglieder - das entspricht 10,3 Prozent. Der Anteil internationaler Profile liegt sogar nur bei 3,3 Prozent.

Funktionäre fordern mehr Diversität

Führende Fußballfunktionäre erkennen den Handlungsbedarf. «Wir brauchen mehr Frauen in Führungspositionen im Fußball», sagte Axel Hellmann, Vorstandssprecher von Eintracht Frankfurt und Präsidiumsmitglied bei der Deutschen Fußball-Liga (DFL).

Alexander Wehrle, Vorstandsvorsitzender beim VfB Stuttgart, räumte ein: «Unsere Zahlen zeigen, dass wir noch nicht da sind, wo wir hinwollen.» Bayer Leverkusens Geschäftsführer Fernando Carro betonte, Diversität sei «für unsere Organisation und für die gesamte Gesellschaft» wichtig.

Positive Gespräche ohne Ergebnisse

Katja Kraus, Co-Beiratsvorsitzende von FKM und frühere Nationaltorhüterin, sieht die Studie nicht als Anklage. «Diese Analyse ist keine Schuldzuweisung, aber Fußball ist ein Ergebnissport», sagte Kraus. Sie war 2003 beim Hamburger SV die erste Frau im Vorstand eines Bundesligisten.

«All die positiven Gespräche und Veränderungsbestrebungen vieler Entscheider münden bislang nicht in entsprechenden Zahlen», kritisierte Kraus. Die FKM-Erhebung orientiert sich an den AllBright-Berichten, die regelmäßig die Zusammensetzung der Vorstände bei Dax-Konzernen analysieren.

(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.

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