Grünen-Spitzenkandidat Cem Özdemir hat die CDU beim Parteitag der baden-württembergischen Grünen in Ludwigsburg scharf attackiert. Er wirft der Union vor, ihr zentrales Wahlversprechen bei der Bundestagswahl gebrochen zu haben – und die Bevölkerung bewusst zu täuschen. Die Angriffe markieren eine Verschärfung im Wahlkampf vor der Landtagswahl am 8. März 2026.
Özdemir machte der CDU schwere Vorwürfe beim Parteitag in Ludwigsburg. Das zentrale Versprechen der Union bei der Bundestagswahl habe gelautet, keine neuen Schulden zu machen, sagte der Grünen-Politiker. Danach habe die Partei «der Bevölkerung rotzfrech ins Gesicht gelogen».
Der Grünen-Spitzenkandidat kritisierte die CDU für ihre Beliebigkeit im Wahlkampf. «Bei den Arbeitnehmern wird man zum Arbeitnehmerführer. Bei den Arbeitgebern sagt man das Gegenteil von dem, was man am Tag davor gesagt hat. Bei den Landwirten übernimmt man die Forderung der Landwirte, und beim Naturschutz sagt man das, was der Naturschutz gerne hören möchte», so Özdemir. Diese Methode wende die CDU auch im Landtagswahlkampf an.
Özdemir positioniert sich als Alternative
Özdemir positionierte die Grünen als verlässliche Alternative zur Union. «Wer Beliebigkeit wolle, finde also bei der Konkurrenz das bessere Angebot», erklärte er. «Wer dagegen einen Ministerpräsidenten möchte, der das sagt, was geht und das nach der Wahl auch hält, findet bei mir ein gutes Angebot.»
Özdemir bewirbt sich um die Nachfolge von Winfried Kretschmann als Regierungschef. Kretschmann, bundesweit erster und einziger grüner Ministerpräsident, tritt nach drei Amtszeiten nicht mehr zur Wahl an. Für die CDU kandidiert Landes- und Fraktionschef Manuel Hagel als Ministerpräsident.
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