Polen schießt erstmals Drohnen ab - NATO-Ostflanke alarmiert

upday.com 3 godzin temu
Flugzeuge der polnischen Luftwaffe haben in der Nacht Drohnen zerstört, die in den Luftraum des Landes eingedrungen waren. (Archivbild) Leszek Szymanski/PAP/dpa

Polen hat in der Nacht auf Mittwoch erstmals Drohnen über eigenem Territorium abgeschossen. Mehr als ein Dutzend unbemannte Flugobjekte verletzten während eines russischen Angriffs auf die Ukraine den polnischen Luftraum.

Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz bestätigte den Einsatz von Waffen gegen die feindlichen Objekte. Aufgestiegene Kampfjets zerstörten mehrere der Drohnen, wie das Oberkommando der Armee mitteilte.

Der Vorfall führte zur zeitweisen Schließung mehrerer Flughäfen, darunter Warschau-Chopin sowie die Airports in Lublin und Rzeszow. Der internationale Flughafen der Hauptstadt nahm den Betrieb mittlerweile wieder auf.

Erstmals Waffeneinsatz gegen Drohnen

Bisher ließ Polen bei russischen Luftschlägen gegen die Ukraine regelmäßig Kampfjets aufsteigen - aber nur zur Überwachung. Seit wenigen Tagen wurde zusätzlich die Luftabwehr in Bereitschaft versetzt.

Der tatsächliche Abschuss von Flugobjekten im polnischen Luftraum markiert eine neue Eskalationsstufe. Das Oberkommando sprach von einem «nie dagewesenen Vorfall» wegen der großen Anzahl der Drohnen.

«Dies ist ein Akt der Aggression, der eine reale Bedrohung für die Sicherheit der Bevölkerung dargestellt hat», hieß es in einer Mitteilung der Armee.

Serie von Luftraumverletzungen

In den vergangenen Wochen häuften sich bereits Vorfälle mit feindlichen Flugobjekten über Polen. Erst am Montag fanden Behörden Trümmer einer kyrillisch beschrifteten Drohne in einem Maisfeld bei Polatycze nahe der Belarus-Grenze.

Im August war eine Drohne in ein Feld bei der Ortschaft Osiny gefallen und explodiert. Das Verteidigungsministerium bezeichnete sie als russische Militärdrohne und warf Moskau Provokation vor.

Der schwerwiegendste Vorfall ereignete sich im November 2022 im ostpolnischen Przewodow. Eine Rakete tötete zwei Männer - nach bisherigen Erkenntnissen handelte es sich um eine verirrte ukrainische Flugabwehrrakete.

Militärmanöver verstärkt Spannungen

Am Freitag startet das russisch-belarussische Militärmanöver «Sapad-2025» im benachbarten Belarus. Generalinspekteur Carsten Breuer geht von rund 13.000 übenden Soldaten in Belarus und weiteren 30.000 auf russischem Gebiet aus.

Polen will trotz angekündigter Verkleinerung und Verlegung des Manövers seine Grenze zu Belarus schließen. Die Regierung in Warschau befürchtet Provokationen während der Übung.

Die NATO hat zum Schutz des polnischen Luftraums niederländische F-35-Tarnkappenjets sowie deutsche Eurofighter und Patriot-Luftverteidigungssysteme im Einsatz. Europäische NATO-Militärs vermuten, Russland wolle die Reaktion des Bündnisses testen.

Potenzial für weitere Eskalation

Die große Zahl der Drohnen deutet auf ein Aufschaukeln der Lage an der NATO-Außengrenze hin. Polen und die baltischen NATO-Mitglieder fürchten seit Kriegsbeginn, in den Ukraine-Konflikt hineingezogen zu werden.

Bei einer weiteren Eskalation könnte Polen Artikel 4 des NATO-Vertrags aktivieren. Dieser sieht Beratungen vor, wenn sich ein NATO-Staat von außen gefährdet sieht.

Artikel 5 mit der Beistandsverpflichtung gilt derzeit als unwahrscheinlich - auch wegen des erheblichen Eskalationsrisikos. Dieser besagt, dass ein bewaffneter Angriff gegen einen Alliierten als Angriff gegen alle angesehen wird.

(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.

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