Die Adventszeit bringt für Hilfsorganisationen in Thüringen ein gemischtes Bild bei den Spenden. Während die Diakonie Mitteldeutschland wachsende Einnahmen verzeichnet, meldet die Caritas im Bistum Erfurt sinkende Zahlen. Deutschlandweit rechnet der Deutsche Spendenrat mit einem Rückgang der Spendensumme um etwa 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Adventszeit bleibt dennoch die mit Abstand wichtigste Spendenperiode – einige Organisationen erhalten bis zu zwei Drittel ihrer Jahresspenden in diesen Wochen.
Andreas Hesse, Leiter der Spendenprogramme der Diakonie Mitteldeutschland, berichtete gegenüber der Deutschen Presse-Agentur von einem positiven Trend. «Wir stellen immer wieder fest, dass Menschen etwas tun wollen, um Notlagen zu lindern und Menschen zu helfen», sagte er. Die Organisation verzeichne seit mehreren Jahren kontinuierlich wachsende Spenderzahlen und Gesamteinnahmen.
Einen gegenteiligen Trend beobachtet Felix Kalbe, Sprecher der Caritas im Bistum Erfurt. Seine Organisation verzeichnet sowohl bei der Zahl der Spender als auch bei den durchschnittlichen Spendenhöhen Rückgänge. Die Caritas stellte fest: «Insgesamt ist das Spenderverhalten deutlich vorsichtiger geworden.»
Die Bürgerstiftung Jena Saale-Holzland sieht ihre Spendeneingänge nach einem Höhepunkt zu Beginn des Ukraine-Kriegs wieder auf das frühere Niveau zurückkehren. Vorstandsvorsitzende Barbara Albrethsen-Keck beobachtet zudem eine Verschiebung: Weg von regelmäßigen Spenden, hin zu Einzelzahlungen, die oft höher ausfallen.
Mittlere Beträge brechen weg
Besonders mittlere Spendenbeträge zwischen 50 und 150 Euro gehen zurück. Stattdessen nehmen sowohl kleinere Spenden als auch größere Beiträge über 500 Euro zu. Die Elterninitiative für krebskranke Kinder Jena berichtet von verschobenen Spendenzeiten: Die intensive Spendephase beginne nun erst im Dezember statt wie früher im November und reiche bis in den Januar hinein. Vorstandsmitglied Katrin Mohrholz betont, dass der Trend zu Einzelspenden für die laufende, nicht projektbezogene Arbeit problematisch sei – bisher hätten die Einnahmen aber stets die Kosten gedeckt.
Demografische Veränderungen wirken sich ebenfalls aus. Ältere Spender fallen weg, weil sie aus finanziellen Gründen nicht mehr spenden können, in Pflegeeinrichtungen ziehen oder versterben.
Polizei warnt vor Betrugsmasche
Die Polizei Saalfeld warnt aktuell vor einer neuen Betrugsmasche in Supermärkten. Betrüger geben sich als Spendensammler für behinderte oder taubstumme Kinder aus und tragen EC-Kartengeräte mit sich. In Fällen wie in Sonneberg verloren Opfer mehrere hundert Euro, obwohl sie nur fünf bis zehn Euro spenden wollten.
Experten raten Spendern, die Seriosität der Empfänger zu prüfen. Bei überregionalen Organisationen sollten Spender auf Spendensiegel achten. Auch die Herkunft der Empfängerbank oder die aktive Anfrage nach einer Adresse für eine Spendenquittung können Hinweise auf Vertrauenswürdigkeit geben. Lokale Spenden gelten als sicherste Option, da direkter Kontakt zu örtlichen Vereinen besteht. Geldspenden bleiben die hilfreichste Form der Unterstützung, während Zeitspenden durch Freiwilligenarbeit zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.









