Steuervorteile für Games: Bund startet Förder-Offensive

upday.com 1 dzień temu
Neue Spiele testen wie hier bei der Gamescom 2024 - das ist auch bei der diesjährigen Gaming-Messe möglich. (Archivbild) Oliver Berg/dpa

Deutschlands Games-Branche kann sich auf stärkere staatliche Unterstützung einstellen. Die Bundesregierung plant steuerliche Anreize für Spielehersteller, wie das Bundesforschungsministerium mitteilte. Man wolle «so schnell wie möglich vorankommen».

Spieleentwickler könnten dann bestimmte Kosten geltend machen und weniger Steuern zahlen. Länder wie Frankreich, Kanada und Großbritannien haben solche Steuererleichterungen bereits seit langem - ein Grund für ihre stärkere Games-Industrie.

Deutsche Hersteller haben nach Angaben des Bundesverbands Game einen Kostennachteil von etwa 30 Prozent. Weniger als fünf Prozent des in Deutschland für Spiele ausgegebenen Geldes entfällt auf heimische Produktionen.

Erfolgreiche deutsche Spiele

Kommerziell erfolgreich sind etwa das Strategiespiel «Anno 1800» von Ubisoft aus Mainz und Düsseldorf. Auch das Survival-Actionspiel «Enshrouded» von Keen Games und «Hunt Showdown» von Crytek aus Frankfurt haben sich etabliert.

Politiker aus Union, SPD und Grünen signalisieren Zustimmung zu den Steuerplänen. NRW-Medienminister Nathanael Liminski (CDU) sieht darin eine «vielversprechende Investition in den Games-Standort Deutschland». Ausländische Studios könnten nach Deutschland kommen und Arbeitsplätze schaffen.

Die Grünen-Abgeordnete Andrea Lübcke bezeichnet Gaming als «eine der zentralen Innovations- und Wachstumsbranchen des 21. Jahrhunderts». Sie sieht es zudem als «bedeutendes Kulturgut». Steuerliche Anreize seien «eine gezielte Investition in die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Deutschland».

Finanzierung umstritten

Kurzfristig würde das System zu weniger Steuereinnahmen führen. Bayerns Digitalminister Fabian Mehring (Freie Wähler) fordert, der Bund müsse entsprechende Verluste der Länder ausgleichen.

CDU-Abgeordneter Joachim Ebmeyer nennt es ein «sehr gutes Instrument, um die Attraktivität des Standortes Deutschland für die Games-Wirtschaft zu erhöhen». SPD-Politiker Holger Mann sieht die Investition als notwendig: «Wir müssen auch heute Investitionen ermöglichen, damit die deutsche Wirtschaft wachsen kann und mittelfristig die Kassen des Bundes und vor allem die Menschen in unserem Land profitieren.»

Neben den geplanten Steuererleichterungen erhöht die Bundesregierung bereits die direkten Zuschüsse. 2024 fließen 88 Millionen Euro, 2026 sollen es 125 Millionen Euro werden.

Branche zeigt sich erleichtert

Hendrik Lesser von der Münchner Firma Remote Control Productions sieht die Erhöhung der Mittel als Anzeichen, «dass in dieser Legislaturperiode das Thema so ernst genommen wird wie nie zuvor». Die Branche reagierte erleichtert auf die Ankündigungen.

Branchenexperte Malte Behrmann begrüßt die Pläne grundsätzlich, fordert aber eine andere Ausrichtung. Internationale Konzerne hätten bisher deutsches Fördergeld erhalten, ihre Gewinne aber im Ausland versteuert. Künftig sollten vor allem Firmen gefördert werden, die ihre Gewinne auch in Deutschland versteuern.

Bei der am Mittwoch beginnenden Gamescom wird Bundesforschungsministerin Dorothee Bär (CSU) als Gastrednerin erwartet. Die staatliche Förderung ist dort ein zentrales Thema.

Verwendete Quellen: "DPA" Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.

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