Thailand: Mönche-Skandal erschüttert Buddhismus

upday.com 5 godzin temu

Ein Skandal um buddhistische Mönche hat Thailand erschüttert: Eine 35-jährige Frau mit dem Spitznamen «Sika Golf» soll hochrangige Geistliche zum Sex verleitet und anschließend mit 80.000 Fotos und Videos erpresst haben. Die mutmaßliche Erpresserin wurde bereits festgenommen.

Mehrere Geistliche mussten im Zuge der Ermittlungen ihre Roben abgeben, andere flohen außer Landes. Die Zeitung «Bangkok Post» sprach vom «größten Sex-Skandal aller Zeiten», der den Klerus und das Land bis ins Mark erschüttere.

Mönche als moralische Autoritäten

Mönche werden in Thailand als wichtige moralische Autoritäten und spirituelle Führer verehrt. Ein Großteil der Bevölkerung, die den Theravada-Buddhismus praktiziert, begegnet ihnen mit tiefstem Respekt. Kommt ein Mönch des Weges, halten viele Thais an und lassen sich von ihm an Ort und Stelle segnen.

Obwohl Thailands Mönche sich eigentlich einem Leben in Armut und Enthaltsamkeit verschrieben haben, profitieren viele von hohen Tempelspenden der Gläubigen. Aber ihr fast unantastbarer Status bröckelt gewaltig.

Luxus-Mönche sorgen für Aufregung

Immer wieder kamen in den vergangenen Jahren Skandale um sogenannte Luxus-Mönche ans Licht, die entgegen aller Regeln in Saus und Braus lebten. Es ging um Veruntreuung, Drogenmissbrauch und auch immer wieder um Geliebte. Vor einigen Jahren sorgten Bilder von Mönchen mit teuren Sonnenbrillen in einem Privatjet für Aufregung.

«Was diesen Skandal so besonders und schockierend macht, ist die schiere Anzahl der beteiligten hochrangigen Mönche», schrieb die «Bangkok Post» in einem flammenden Kommentar. Ohne die kompromittierenden Bilder, Videos und Chats würden sie «wahrscheinlich immer noch auf ihren Thronen sitzen und die Öffentlichkeit ungestraft betrügen».

Millionenschwere Erpressung aufgedeckt

Ein 67-jähriger Abt soll vom Bankkonto des Tempels Wat Chujit Dhammaram 380.000 Baht (etwa 10.000 Euro) an die Frau überwiesen haben. Von einem privaten Konto soll noch weit mehr Geld geflossen sein. Der Geistliche hat den Orden mittlerweile verlassen.

Einem anderen Mönch soll «Sika Golf» erzählt haben, dass sie ein Kind von ihm erwarte. Sie forderte umgerechnet knapp 800 Euro Unterhaltszahlung pro Monat - 20 Jahre lang. Der bis dahin hochverehrte Mönch legte seine safranfarbene Robe ab und setzte sich ins Nachbarland Laos ab.

Millionen in Online-Casinos verspielt

In den vergangenen drei Jahren erhielt die Erpresserin den Behörden zufolge stolze 385 Millionen Baht - das sind mehr als zehn Millionen Euro. Das meiste davon soll aus Tempelkassen stammen. Laut Prasong Chalermpan, Leiter der Antikorruptionsabteilung der Polizei, hat sie aber fast die gesamte Summe in Online-Kasinos verspielt.

Auf ihrem Konto seien nur noch umgerechnet 210 Euro übrig, hieß es. Die ganze Wut und Enttäuschung in der Gesellschaft richtet sich gegen die Mönche. «Sie predigen. Sie verurteilen andere. Sie demonstrieren moralische Überlegenheit. Doch sie tun genau das Gegenteil», wetterte die «Bangkok Post».

König widerruft monastische Titel

Landesweit gibt es mehr als 40.000 buddhistische Tempel. Ranghohe Mönche erhalten von der Regierung ein monatliches Gehalt zwischen etwa 65 und 900 Euro. Die tief gläubigen Thais spenden aber zusätzlich jährlich Milliarden Euro an die Tempel.

In den Skandal hat sich mittlerweile auch König Maha Vajiralongkorn eingeschaltet. Anlässlich seines Geburtstags am 28. Juli werde er dieses Mal keine neuen monastischen Titel verleihen. Auch werde er insgesamt 81 monastische Titel, die bereits an Geistliche verliehen wurden, widerrufen.

Regierung kündigt Verschärfungen an

Der König sprach von Straftaten, «die schwere Verstöße gegen die klösterliche Disziplin darstellen» und betonte: «Ihre Handlungen haben in der buddhistischen Gemeinschaft weit verbreitete Bestürzung und seelische Belastung ausgelöst». Auch die Regierung hat Maßnahmen angekündigt.

Regierungssprecher Jirayu Houngsub erklärte, dass die bestehenden Gesetze, insbesondere was die Transparenz von Tempelfinanzen betrifft, überprüft und verschärft werden sollen. «Wir werden Mönche im ganzen Land überprüfen», sagte er. Er sei überzeugt, dass die Untersuchungen einen Welleneffekt auslösen und letztlich zu dringend nötigen Veränderungen führen werden.

(dpa/Berlin) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.

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