US-Präsident Donald Trump hat die Eckpunkte eines geplanten Deals zur Zukunft von TikTok in den USA gebilligt. Er erklärte die Vereinbarung über die Abspaltung des US-Geschäfts in eine neue Firma für rechtskonform. Trump gab der Kurzvideo-App eine neue Gnadenfrist von 120 Tagen, die seit Donnerstag läuft.
Vizepräsident JD Vance bewertete das US-Geschäft von TikTok mit rund 14 Milliarden Dollar. «Wir denken, dass das ein guter Deal für die Investoren ist», sagte Vance. Gemessen am Geschäft mit 170 Millionen Nutzern wäre das ein eher niedriger Preis.
Das TikTok-Geschäft außerhalb der USA - etwa in Deutschland - bleibt von den Entwicklungen unberührt. Der chinesische Mutterkonzern Bytedance mit Zentrale in Peking hätte das US-Geschäft nach einem Gesetz eigentlich bis zum 19. Januar 2025 abtrennen müssen.
Neue Firmenstruktur geplant
Das US-Geschäft von TikTok soll in ein neues Unternehmen eingebracht werden. Gut 80 Prozent daran sollen vor allem amerikanische Investoren halten, Bytedance behält den Rest. Als geplante Anteilseigner nannte das Weiße Haus den Software-Konzern Oracle und den Finanzinvestor Silver Lake.
Nach Informationen des TV-Senders CNBC ist auch die Investmentfirma MGX aus Abu Dhabi beteiligt. Zusammen mit Oracle und Silver Lake soll sie 45 Prozent an TikTok USA halten. Details dazu sollen erst später bekanntgegeben werden.
Die neue US-Firma wird eine Kopie der bisherigen Algorithmus-Software von TikTok bekommen. Diese soll durchleuchtet und mit Daten von US-Nutzern neu angelernt werden. Das US-Gesetz schreibt vor, dass weder die chinesische Regierung noch Bytedance Kontrolle über den Algorithmus haben dürfen.
Trumps Scherz über MAGA-Inhalte
Trump wurde gefragt, ob er mit der US-Kontrolle über den Algorithmus gern mehr Videos seiner MAGA-Bewegung sehen würde. «Wenn ich könnte, würde ich es zu 100 Prozent MAGA machen könnte, würde ich es tun», sagte er scherzhaft. Aber «unglücklicherweise» gehe das nicht: «Alle werden fair behandelt, jede Gruppe, jede Philosophie, jede politische Ausrichtung.»
Kritiker aus dem republikanischen Lager warnen davor, den in China entwickelten Algorithmus per Lizenz zu übernehmen. Schon in Trumps erster Amtszeit verfügte Peking, dass eine Weitergabe von Algorithmen ins Ausland eine Regierungserlaubnis braucht. Trump erklärte, der chinesische Staatschef Xi Jinping habe dem TikTok-Deal in einem Gespräch vergangene Woche zugestimmt.
Oracle übernimmt Schlüsselrolle
Die zweite große Sorge in den USA betrifft den möglichen Zugriff chinesischer Geheimdienste auf Daten amerikanischer Nutzer. TikTok schlug bereits vor Jahren vor, dass die Daten unter Oracle-Aufsicht in US-Rechenzentren gelagert werden sollen. Nach dem Deal soll sich Oracle weiterhin um Speicherung und Datenschutz kümmern.
Oracle-Mitgründer Larry Ellison kontrolliert das Unternehmen dank einer Beteiligung von rund 40 Prozent. Der 81-Jährige ist als Trump-Unterstützer bekannt. Kritiker warnen davor, dass damit eine weitere Online-Plattform unter finanziellen Einfluss Trump-freundlicher Unternehmer kommt.
Tech-Milliardär Elon Musk kaufte Twitter und benannte es in X um, während er seine rechten politischen Ansichten zur Schau stellt. Beim Facebook-Konzern Meta rückte Gründer Mark Zuckerberg zuletzt öffentlich näher zum Trump-Lager.
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.