U-Boot-Bauer TKMS: Auftragsbestand steigt um 55 Prozent auf 18,2 Milliarden

upday.com 1 dzień temu
TKMS-Chef Oliver Burkhard läutet die Börsenglocke zum Börsengang seines Unternehmens (Symbolbild) (Photo by Kirill KUDRYAVTSEV / AFP via Getty Images) Getty Images

Deutschlands größter Marineschiffbauer Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) hat ein Rekordjahr hingelegt. Der Auftragsbestand kletterte im Geschäftsjahr 2024/25 um 55 Prozent auf 18,2 Milliarden Euro - getrieben durch die weltweite Nachfrage nach konventionellen U-Booten. Es ist die erste eigenständige Bilanz seit der Abspaltung von Thyssenkrupp zum 1. Januar 2025.

Der Umsatz stieg um 9,3 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro, der Nettogewinn kletterte von rund 88 Millionen auf 108 Millionen Euro. «Wir haben ein weiteres Rekordjahr für TKMS», sagte Vorstandschef Oliver Burkhard.

Der Auftragseingang lag bei 8,8 Milliarden Euro - fast sechsmal höher als im Vorjahr. Vier große Aufträge trieben das Wachstum: vier U-Boote für das deutsch-norwegische 212CD-Programm, die Modernisierung von sechs 212A-U-Booten für die deutsche Marine, zwei 218SG-U-Boote für einen asiatischen Kunden und das Forschungsschiff Polarstern II.

Wismar-Expansion für 200 Millionen Euro

TKMS investiert im neuen Geschäftsjahr 200 Millionen Euro, hauptsächlich in eine Druckkörpertaktstraße am Standort Wismar. «Anders als in Kiel, wo wir bis dato nur U-Boote bauen», erklärte Burkhard. Wismar soll zum Hybrid-Standort werden - für U-Boote und andere Schiffe.

Der Standort beschäftigt aktuell rund 300 Mitarbeiter, soll aber auf bis zu 1.500 wachsen. «Wismar liefert uns einfach die zusätzlichen Kapazitäten und die Flexibilität, die wir brauchen bei der Nachfrage nach unseren Designs, sodass wir diesen Rekordauftragsbestand effizient bearbeiten können und - wenn es uns gelingt - auch die Lieferzeiten verkürzen können», so der TKMS-Chef.

Gespräche über German Naval Yards

Parallel führt TKMS Verhandlungen über die Übernahme der benachbarten Kieler Werft German Naval Yards, die zur französischen CMN Naval-Gruppe gehört. «Das ist eben nicht vergleichbar mit Wismar, sondern das ist unsere unmittelbare Nachbarschaft», sagte Burkhard. Beide Werften stammen aus der traditionsreichen Howaldtswerke-Deutsche Werft AG, gegründet 1838.

Die rund 400 Mitarbeiter von German Naval Yards kennen die Produkte bereits. «Das sind Menschen, die haben früher sogar für uns gearbeitet, die kennen die Produkte und es hat natürlich eine ganze Reihe von Vorteilen, die aber bis zu einem bestimmten Punkt nur gehen», erklärte Burkhard.

Ehrgeizige Wachstumsziele

Finanzvorstand Paul Glaser kündigte ehrgeizige Ziele an: "Wir werden ein zehnprozentiges Umsatzwachstum anstreben." Das bereinigte EBIT soll zwischen 100 und 150 Millionen Euro liegen - im abgelaufenen Jahr waren es 131 Millionen Euro.

Ab 2027 will TKMS Dividende zahlen. "Wir streben weiterhin eine Dividendenquote von 30 bis 50 Prozent des Nettoergebnisses an, zahlbar ab 2027", so Glaser. Für Thyssenkrupp als Mehrheitsaktionär bedeutet das einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag, für die Krupp-Stiftung zwischen drei und 5,5 Millionen Euro.

Europäische Konsolidierung im Blick

TKMS sieht sich als Konsolidierungsknoten in Europa. Burkhard betonte: «Wir sehen uns als Konsolidierungsknoten nicht nur in Deutschland, sondern in Europa.» Das Unternehmen sei «dabei, unsere Führungsrolle im europäischen Verteidigungssektor weiter zu festigen».

Große Aufträge stehen in Aussicht: TKMS bewirbt sich um acht bis zwölf U-Boote für Kanada, Entscheidung 2026. Für das Fregatten-Projekt 126 der deutschen Marine hofft das Unternehmen auf einen Zuschlag - potenzielle Auftragssumme: bis zu zehn Milliarden Euro.

Die TKMS-Aktie, im Oktober zu 60 Euro ausgegeben, notierte nach der Bilanzvorlage bei über 68 Euro. Am 22. Dezember steigt das Unternehmen in den MDax auf.

Drohnen über Kieler Werft

Wiederholt wurden Drohnen über der Kieler Werft gesichtet. TKMS investiert einen einstelligen Millionenbetrag in die Sicherheitsinfrastruktur. Burkhard sprach von einer «neuen Art von Bedrohung», relativierte aber: «Das kann auch mal ein Teenager sein, der irgendwie sein neuestes Gadget ausprobiert.» Man sehe «für uns jetzt keine aktuelle Bedrohung» und habe «auch nicht jeden Tag Alarm».

TKMS ist Weltmarktführer für nicht-nuklear betriebene U-Boote und beschäftigt mehr als 9.100 Mitarbeiter, davon rund 3.300 in Kiel. Weitere Standorte sind Wismar und Itajaí in Brasilien.

Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

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