Visa und Mastercard kosten Händler doppelt so viel wie Bargeld

upday.com 1 godzina temu
Barzahlungen sind laut Bundesbank mit durchschnittlich 43 Cent je Transaktion am günstigsten für Händler, wenn die Kosten je Zahlung betrachtet werden. (Symbolbild) Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa

Bargeld und Girocard sind die kostengünstigsten Zahlungsmittel für den deutschen Einzelhandel. Das zeigt eine aktuelle Analyse der Deutschen Bundesbank. Internationale Debit- und Kreditkarten von Anbietern wie Visa und Mastercard verursachen deutlich höhere Gebühren – bis zu doppelt so viel. Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz fordert deshalb mehr Wettbewerb im Zahlungsverkehr durch europäische Alternativen.

Die Kostenunterschiede sind erheblich: Eine Barzahlung kostet Händler durchschnittlich 43 Cent pro Transaktion. Die Girocard schlägt mit 60 Cent und einem Prozent des Umsatzes zu Buche. Internationale Debit- und Kreditkarten sind dagegen deutlich teurer – sie kosten bis zu einem Euro pro Zahlung und bis zu 2,5 Prozent des Umsatzes. Die Analyse basiert auf Daten aus den Jahren 2022 und 2023.

Kleinere Händler tragen eine besonders hohe Last. Sie haben weniger Verhandlungsmacht gegenüber Zahlungsdienstleistern und müssen relativ höhere Investitionen für digitale Bezahllösungen stemmen. Verbraucher bekommen von diesen Kosten meist nichts mit – für sie sind Zahlungen im Handel fast immer kostenlos.

Forderung nach mehr Transparenz

Balz betont die Bedeutung nachvollziehbarer Kosten: «Nur wenn die Kosten nachvollziehbar sind, können sich Notenbanken und andere Akteure für einen effizienten Zahlungsverkehr einsetzen.» Mehr Wettbewerb könne die Gebühren für Händler senken. «Insgesamt könnten die Kosten für den Einzelhandel durch mehr Wettbewerb im Markt für Bezahlverfahren gesenkt werden, zum Beispiel durch die europäische Zahlungsalternative Wero oder perspektivisch den digitalen Euro», erklärt der Bundesbank-Vorstand.

Wero ist bereits in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Luxemburg und Belgien verfügbar. Die von europäischen Banken und Zahlungsdienstleistern getriebene Initiative ermöglicht direkte Geldtransfers per Smartphone und wird inzwischen auch in einigen Online-Shops akzeptiert. Der digitale Euro soll nach Plänen der Europäischen Zentralbank 2029 eingeführt werden.

Unabhängigkeit von US-Anbietern

Beide Initiativen zielen darauf ab, Europas Abhängigkeit von US-Zahlungsdienstleistern zu verringern. Aktuell dominieren amerikanische Anbieter wie Paypal, Mastercard und Visa den europäischen Markt für digitale Zahlungen. «Wero und der digitale Euro sollten natürliche Partner sein», so Balz.

Trotz des Fokus auf digitale Alternativen betont der Bundesbank-Vorstand: Händler behalten ihre Entscheidungsfreiheit. «Am Ende des Tages ist es richtig, dass jedes Unternehmen entscheiden kann, wie es verfahren will.» Besonders für kleinere Betriebe, die höhere Kosten für digitale Bezahlverfahren tragen, bleibt diese Wahlmöglichkeit relevant.

Verbraucher sollen weiterhin zwischen allen Zahlungsmitteln wählen können. Balz unterstreicht, dass sie «die Wahlfreiheit zwischen Bargeld und unbaren Bezahlverfahren haben» sollten. Eine zuverlässige Bargeldversorgung über Bankfilialen, Geldautomaten oder Cashback-Services an Supermarktkassen bleibe «unbedingt» wichtig. Eine Abschaffung von Bargeld steht nicht zur Debatte.

Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

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