Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat einen neuen freiwilligen Militärdienst für 18- und 19-Jährige angekündigt. Das zehmonatige Programm soll im Sommer 2026 mit ersten Teilnehmern starten und ist eine direkte Reaktion auf die wachsende Bedrohung durch Russland in Europa. Zugleich kündigte Macron zusätzliche Militärausgaben von 6,5 Milliarden Euro über die nächsten zwei Jahre an.
Der neue Dienst ist freiwillig und wird ausschließlich auf französischem Territorium und in französischen Überseegebieten stattfinden. Eine Beteiligung an Auslandseinsätzen ist ausgeschlossen. Macron stellte das Programm am Donnerstag an der Militärbasis in Varces in den französischen Alpen vor.
Für 2026 peilt Frankreich 3.000 Teilnehmer an, bis 2030 sollen es 10.000 sein. Langfristig strebt Macron bis 2036 eine Teilnehmerzahl von 50.000 jungen Menschen an. «Mein Ziel für Frankreich ist es, bis 2036 50.000 junge Menschen zu erreichen, abhängig von der Entwicklung der Bedrohungen», sagte der Präsident.
Deutliche Erhöhung der Verteidigungsausgaben
Das Verteidigungsbudget soll bis 2027 auf 64 Milliarden Euro jährlich steigen. Als Macron vor acht Jahren Präsident wurde, lagen die jährlichen Verteidigungsausgaben bei 32 Milliarden Euro. Die zusätzlichen 6,5 Milliarden Euro über zwei Jahre markieren einen deutlichen Aufwuchs.
Macron bezeichnete die Maßnahmen als «bedeutende und notwendige Anstrengung». Frankreich könne angesichts der Bedrohungslage nicht untätig bleiben, so der Präsident.
Warnung vor russischer Aggression
In einem RTL-Interview am Dienstag hatte Macron eindringlich vor Russland gewarnt. «An dem Tag, an dem man Russland ein Signal der Schwäche sendet – das seit zehn Jahren die strategische Entscheidung getroffen hat, wieder eine imperiale Macht zu werden und vorzurücken, wo immer wir schwach sind –, nun, dann wird es weiter vorrücken», sagte er.
Zugleich stellte Macron klar: «Wir müssen absolut und sofort jede verwirrende Vorstellung zerstreuen, die nahelegt, dass wir unsere jungen Leute in die Ukraine schicken werden.» Der neue Dienst beschränkt sich auf französisches Territorium.
Europäischer Trend zu mehr Verteidigung
Macron betonte, Frankreich orientiere sich dabei an europäischen Partnern: «Inspiriert von den Praktiken unserer europäischen Partner, zu einem Zeitpunkt, an dem all unsere europäischen Verbündeten als Reaktion auf eine Bedrohung voranschreiten, die uns alle betrifft.»
Tatsächlich haben fast ein Dutzend europäische Länder ähnliche Programme gestartet, darunter Deutschland und Dänemark. Großbritannien hat zugesagt, sein Verteidigungsbudget bis 2027 auf 2,5 Prozent des BIP zu erhöhen und plant bis 2035 fünf Prozent, um ein neues NATO-Ziel von 3,5 Prozent zu erreichen.
Keine Rückkehr zur Wehrpflicht
Die obligatorische Wehrpflicht hatte Frankreich 1996 unter Präsident Jacques Chirac abgeschafft. Eine Wiedereinführung schließt Macron aus: «Wir können nicht zur Zeit der Wehrpflicht zurückkehren.» Stattdessen setzt er auf ein hybrides Modell.
«Dieses hybride Armeemodell entspricht den Bedrohungen und Risiken, die vor uns liegen, und bringt junge Menschen im nationalen Dienst, Reservisten und die aktive Armee zusammen», erklärte Macron. Bis 2030 soll die Zahl der Reservisten von derzeit rund 47.000 auf 100.000 steigen.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.










