China hat wegen des Zollkonflikts mit den USA massenhaft Ware nach Deutschland umgeleitet und verkauft sie hier zu Billigpreisen. Der deutsche Markt sei regelrecht «geflutet» worden, heißt es in einer vom Auswärtigen Amt geförderten Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Die heimische Wirtschaft gerät dadurch unter erheblichen Druck.
Die Zahlen sind eindeutig: Im ersten Halbjahr 2025 stiegen die chinesischen Importe nach Deutschland um elf Prozent, während die Preise um nahezu vier Prozent sanken. Zeitgleich brachen die chinesischen Exporte in die USA um knapp 16 Prozent ein. China zahlt deutlich mehr Zölle für Exporte in die USA als früher, weshalb die Produkte dort nicht mehr so billig verkauft werden können.
Besonders dramatisch zeigt sich die Umleitung bei Hybrid-Elektroautos: Der Wert der aus China nach Deutschland eingeführten Plug-in-Fahrzeuge hat sich im zweiten Quartal mehr als verdoppelt – ein Plus von 131 Prozent. Der Export dieser Warengruppe in die USA kam dagegen fast zum Erliegen mit einem Minus von 99 Prozent.
Auch bei anderen Produkten nahm die nach Deutschland importierte Menge deutlich zu: Bei Schaltgetrieben verdoppelte sich der Einfuhrwert fast, während er in die USA um gut fünf Prozent sank. Auch bei Lkw, Blechen, Folien, Heizgeräten, den Kunststoffen Polyester und Polyamid sowie anderen Produktgruppen stieg der Handelsstrom nach Deutschland, während er in die USA abnahm.
Forderung nach EU-Ausgleichszöllen
«Weil sich die USA stärker von China abschotten, wird Deutschland zunehmend zum Ausweichmarkt für chinesische Unternehmen», sagt der IW-Fachmann Jürgen Matthes. Dadurch gerieten deutsche Schlüsselindustrien wie die ohnehin angeschlagene Automobilbranche unter Druck.
Die Studie verdeutlicht, dass viele asiatische Exporteure wegen des Gegenwinds aus den USA umgesattelt und ihr Europageschäft verstärkt haben. Weil der chinesische Staat seine Wirtschaft großzügig unterstütze und die chinesische Währung Yuan unterbewertet sei, profitiere die dortige Industrie von unfairen Wettbewerbsverzerrungen, so Matthes. Sie könne ihre Ware zu extremen Niedrigpreisen anbieten.
«Brüssel muss deshalb stärker und umfassender auf Ausgleichszölle setzen, um wieder faire Wettbewerbsbedingungen zu ermöglichen», fordert der IW-Experte.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.









