Das US-Repräsentantenhaus hat am Dienstag mit nur einer Gegenstimme einen Gesetzentwurf zur Freigabe der Ermittlungsakten über den gestorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein gebilligt. Der Senat leitete anschließend ein Schnellverfahren ein, das die Vorlage direkt an Präsident Donald Trump weiterleiten könnte – ohne finale Abstimmung in der zweiten Parlamentskammer. Trump müsste dann nur noch unterschreiben. Ob und wann das geschieht, bleibt unklar.
Vor seinem Wahlsieg im November 2024 hatte Trump versprochen, die Epstein-Akten vollständig offenzulegen. Seit seinem Amtsantritt im Januar löste er dieses Versprechen jedoch nicht ein. Der Druck wuchs – auch innerhalb der eigenen Partei. Neben Demokraten und Opfern Epsteins forderten zuletzt auch Republikaner die vollständige Freigabe. Hätten sie sich weiter gesperrt, wären sie bei den Kongresswahlen 2026 womöglich vom Wähler bestraft worden.
Zuletzt veröffentlichten Demokraten E-Mail-Auszüge aus Epsteins Nachlass, in denen Trumps Name auftaucht. Dies löste neue Spekulationen aus, ob und wie viel der Republikaner von Epsteins Straftaten wusste. Wegen der breiten Kontakte Epsteins in die amerikanische High Society gibt es viele Spekulationen über eine mögliche Verwicklung einflussreicher Kreise in den Missbrauchsskandal.
Der Fall Epstein
Der US-Multimillionär Epstein betrieb über viele Jahre einen Missbrauchsring, dem Dutzende junge Frauen und Minderjährige zum Opfer fielen. Nach seiner Verurteilung wurde der Fall Jahre später nochmals aufgerollt und Epstein erneut festgenommen. Der Finanzier aus New York starb 2019 mit 66 Jahren in seiner Gefängniszelle, noch bevor ein weiteres Urteil gefällt werden konnte. Der Obduktionsbericht nannte Suizid als Todesursache.
Epsteins plötzlicher Tod befeuerte die Spekulationen über prominente Mitwisser. Viele Reiche und Mächtige gingen bei ihm ein und aus. Auch Trump verbrachte Zeit mit Epstein, wie mehrere Partyvideos belegen.
Was die Akten enthalten
Laut dem Gesetzentwurf sollen die Epstein-Akten spätestens 30 Tage nach Inkrafttreten veröffentlicht werden. Es geht um Unterlagen des US-Justizministeriums, der Staatsanwaltschaft und der Bundespolizei FBI, die die Ermittlungen gegen Epstein dokumentieren und Informationen zu seiner Haft enthalten.
Akten zu seiner einstigen Vertrauten und Komplizin Ghislaine Maxwell sollen ebenfalls veröffentlicht werden. Maxwell wurde im Zuge des Skandals verurteilt und sitzt im Gefängnis. Freigegeben werden sollen auch Flugprotokolle des Privatjets Epsteins samt Passagierlisten – also Informationen zu Personen, die mit ihm verkehrten. Hinzu kommen Dokumente zu Unternehmen, gemeinnützigen Organisationen und staatlichen Stellen, die möglicherweise Verbindungen zu Epstein hatten.
Politischer Kurswechsel
Die mehr als 400 Republikaner und Demokraten im Repräsentantenhaus stimmten parteiübergreifend und nahezu einstimmig für die Veröffentlichung. Trump hatte sich lange dagegen ausgesprochen, schwenkte dann aber am Wochenende plötzlich um – als absehbar war, wie das Ergebnis ausfallen würde. Das beschleunigte Verfahren im Senat ist noch nicht abgeschlossen.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.











