Der FC St. Pauli tritt am Samstag (15:30 Uhr/Sky) beim Tabellenführer FC Bayern München an. Das Duell ist ein klassisches David-gegen-Goliath-Szenario: Die Hamburger stecken mit acht Niederlagen in Folge in einer schweren Krise und stehen nur einen Punkt über der Abstiegszone. Trainer Alexander Blessin und seine Spieler sehen das Spiel dennoch als Chance – ohne Druck an der Defensive zu arbeiten, bevor vier entscheidende Partien bis zur Winterpause folgen.
Blessin bezeichnete die Partie als «ein absolutes Highlight-Spiel», warnte aber: «Genießen wird schwierig» und «Wir werden leiden müssen». Der 52-Jährige sieht den Vorteil in der Außenseiterrolle: «weil wir mit diesem Gefühl hereingehen, dass wir sowieso nichts zu verlieren haben».
Entspannter in die Überforderung
Die Spieler teilen diese Sichtweise. Torwart Nikola Vasilj sagte Hamburger Medien nach dem Training am Mittwoch: «Aber wir können da mental ein bisschen entspannter hinfahren, weil keiner mit uns rechnet. Für solche Spiele gegen die Besten der Welt spielt man Fußball.» Zu der Negativserie meinte er: «So was habe ich in meiner Karriere auch noch nicht erlebt.»
Abwehrchef Eric Smith ergänzte: «Selbst wenn wir zehnmal in Folge gewonnen hätten, würden wir keine drei Punkte aus diesem Spiel erwarten.» Das Spiel könne aber helfen: «Vielleicht kommt dieses Spiel gerade richtig, um an unserem Defensivverhalten zu arbeiten. Denn dort werden wir vermutlich ein bisschen mehr zu verteidigen bekommen.»
Extreme Diskrepanz in den Zahlen
Die Ausgangslage ist eindeutig: St. Pauli hat in elf Spielen nur sieben Punkte geholt und gemeinsam mit dem Hamburger SV die wenigsten Tore der Liga erzielt – neun. Auswärts traf das Team in fünf Spielen nur dreimal. Bayern führt die Tabelle mit 31 Punkten und 41 Toren an. In sechs Heimspielen kassierte der Rekordmeister nur drei Gegentore und erzielte 26 Treffer.
Immerhin: In der Vorsaison verlor St. Pauli am Millerntor 0:1 und in München 2:3 – als respektable Ergebnisse bewertet.
Bayern nach erster Saisonniederlage
Die Bayern kommen mit einer frischen Wunde nach ihrer ersten Saisonniederlage – dem 1:3 gegen Arsenal in der Champions League am Mittwoch. Trainer Vincent Kompany korrigierte am Freitag seine Analyse: «Das war keine Sache von 90 Minuten, sondern von der letzten halben Stunde. Die letzte halbe Stunde war einfach nicht unser Niveau.»
Er wies die Vorstellung zurück, dass der Fokus-Wechsel vom Champions-League-Highlight zum Bundesliga-Alltag schwierig sei: «Das akzeptieren wir nicht», «das mögen wir nicht. Es geht immer um die Reaktion, gerade in dieser Phase der Saison.» Sportdirektor Christoph Freund betonte: «Die Mannschaft hat große Energie, großen Hunger, das spürt man.»
Vier entscheidende Spiele folgen
Für St. Pauli geht es nach der Bayern-Partie erst richtig los. Blessin nannte nach der Niederlage gegen Union Berlin «vier Gegner, die schlagbar sind»: Am Dienstag (18 Uhr) folgt das DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Borussia Mönchengladbach, danach die Liga-Duelle gegen Köln, Heidenheim (aktueller Tabellenletzter) und Mainz (Vorletzter).
Blessin hofft auf Erfolgserlebnisse: «Dann mal ein dreckiges Spiel mit 0:0 oder 1:0 mitzunehmen und daraus Mut zu schöpfen und eine kleine Serie einzuleiten.» Trotz der Krise erhält er Rückendeckung von Präsident Oke Göttlich und Sportdirektor Andres Bornemann.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.









