Autoindustrie fürchtet Produktionsstopps bei Halbleiter-Krise

upday.com 1 dzień temu
Zwischenprodukte der Halbleiterproduktion, sogenannte Wafer, liegen in einer Box. (Archivbild) David Hammersen/dpa

Lieferprobleme beim niederländischen Halbleiterhersteller Nexperia bringen die deutsche Industrie in Bedrängnis. Die Autoindustrie und Elektronikhersteller warnen vor möglichen Produktionsstopps, nachdem China die Ausfuhr wichtiger Bauteile gestoppt hat.

Der Konflikt entstand, als die niederländische Regierung die Kontrolle über Nexperia übernahm, das von einem chinesischen Konzern geführt wird. China reagierte umgehend und stoppte die Lieferung von Nexperia-Produkten für die Autoindustrie.

Verbände schlagen Alarm

Der Verband der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI) sieht eine Krise auf die deutsche Wirtschaft zukommen. Wolfgang Weber, Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung, warnte: «Ein Problem liegt jedoch in der notwendigen Qualifizierung der Ersatzbauteile - wir können also keine Entwarnung geben.»

Bereits am Dienstag hatte der Verband der Automobilindustrie (VDA) vor dramatischen Folgen gewarnt. VDA-Präsidentin Hildegard Müller erklärte: «Die Situation könnte schon in naher Zukunft zu erheblichen Produktionseinschränkungen, gegebenenfalls sogar zu Produktionsstopps führen.»

Regierung sucht Lösungen

Die Bundesregierung zeigt sich besorgt und führt intensive Gespräche mit allen Beteiligten, einschließlich der chinesischen Regierung. Das Bundeswirtschaftsministerium organisierte am Abend eine Krisenschalte mit Verbänden und Unternehmen aus der Automobil- und Elektronik-Industrie.

Der niederländische Wirtschaftsminister Vincent Karremans telefonierte bereits am Dienstag mit seinem chinesischen Kollegen Wang Wentao. Die diplomatischen Bemühungen sollen den Lieferstopp beenden.

Autoindustrie bereitet sich vor

Volkswagen meldete, dass die Produktion in Wolfsburg bisher unbeeinträchtigt blieb. Aufgrund der dynamischen Lage könnten Auswirkungen aber kurzfristig nicht ausgeschlossen werden, teilte der Konzern mit.

Mercedes-Benz aus Stuttgart rechnet kurzfristig nicht mit Ausfällen. Das Unternehmen sieht sich dank der Zusammenarbeit mit Zulieferern und Lehren aus der Chipkrise im Kurzfristzeitraum abgesichert, beobachtet die Situation aber genau.

Erste Zulieferer haben bereits Taskforces eingerichtet. ZF und Bosch sprechen von großen Herausforderungen und arbeiten an Notfallplänen.

Strategisch wichtiger Anbieter

Nexperia mit Sitz im niederländischen Nijmegen ist ein wichtiger Anbieter sogenannter diskreter Halbleiter. Diese eher einfachen Bauteile sind für die Wirtschaft unverzichtbar und regulieren beispielsweise Spannung in Steuergeräten oder binden Sensoren an.

Das Unternehmen ist bei einzelnen Bauteilen Weltmarktführer und beliefert Automobilhersteller wie Tesla sowie Zulieferer wie Bosch. Nexperia betreibt Fabriken in Hamburg und Manchester sowie Montagezentren in Asien.

Aus Gerichtsakten geht hervor, dass die USA die Niederlande zu der Übernahme der Nexperia-Kontrolle gedrängt hatten. Dies geschah trotz Beteuerungen des niederländischen Ministers, der Handelsstreit zwischen den USA und China habe nichts mit dem Konflikt zu tun.

(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

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