Niko Kovac zeigt sich gelassen trotz der Abwehrsorgen. «Wir werden drei Innenverteidiger aufbieten, das kriegen wir hin», sagte der Trainer von Borussia Dortmund vor dem DFB-Pokal-Auftakt am Montag gegen Drittligist Rot-Weiss Essen (20:45 Uhr). Der BVB-Coach weiß um die Brisanz der Partie: «Ich weiß, dass an der Hafenstraße die Hütte brennen wird.»
Die Realität sieht jedoch dramatisch aus. Mit Niklas Süle, Nico Schlotterbeck und Emre Can sind drei Innenverteidiger verletzt. Süle zog sich am Sonntag im Testspiel gegen Juventus Turin einen Wadenmuskelbündelriss zu, nachdem bereits Schlotterbeck und Can ausfielen.
Waldemar Anton ist der einzige verfügbare gelernte Innenverteidiger. Kovac muss für sein bevorzugtes 3-5-2-System mit Außenverteidiger Rami Bensebaini (links) und dem 20-jährigen Filippo Mané improvisieren. Der Italiener steht vor seinem ersten Profi-Einsatz und kann sowohl zentral als auch rechts hinten spielen.
Transferflaute trotz Bedarf
Die Personalprobleme offenbaren ein strukturelles Dilemma. Außer Jobe Bellingham für 30 Millionen Euro vom AFC Sunderland und Ersatzkeeper Patrick Drewes hat der BVB keine weiteren Verstärkungen geholt. Gleichzeitig spülte Jamie Gittens' Wechsel zum FC Chelsea 56 Millionen Euro in die Kassen.
Nach Angaben der Bild stehen dem BVB nur noch rund 30 Millionen Euro für weitere Transfers zur Verfügung. Bereits getätigte Kaufpflichten haben das Budget belastet: 20 Millionen Euro für Yan Couto von Manchester City und 6,5 Millionen Euro für Daniel Svensson.
Gehaltsvolumen als Hemmschuh
Das Hauptproblem liegt im überhöhten Gehaltsvolumen der Mannschaft. Selbst die knapp 50 Millionen Euro aus der Klub-WM-Teilnahme reichen nicht aus, um die Handlungsfähigkeit zu erhöhen. «Wir können uns alles wünschen, aber wir müssen auch die finanziellen Mittel haben, um diese Transfers zu realisieren», erklärte Kovac.
Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke wird deutlicher: «Man muss nicht jeden Wahnsinn mitmachen und beharrlich bleiben.» Die Bemühungen um Facundo Buonanotte von Brighton gestalten sich zäh, da auch Bayer Leverkusen und englische Klubs interessiert sind. Nach Bild-Angaben steht nun auch Claudio Echeverri von Manchester City unter Beobachtung.
Entspannung würde erst im kommenden Sommer eintreten, wenn teure Verträge von Süle, Julian Brandt und Can auslaufen. Bis dahin muss Kovac mit begrenzten Mitteln arbeiten - beginnend mit dem riskanten Pokalauftakt in Essen.
Verwendete Quellen: "Welt", "BILD" Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.