Das deutsche Davis-Cup-Team hat sich dramatisch ins Halbfinale gekämpft. Kevin Krawietz und Tim Pütz besiegten Argentinien um 1:03 Uhr nachts in Bologna mit 4:6, 6:4, 7:6 (12:10) im entscheidenden Doppel – nach drei abgewehrten Matchbällen und erst beim fünften eigenen Matchball. Deutschland steht damit am Samstag gegen Spanien im Halbfinale und hat nach 32 Jahren wieder eine realistische Chance auf den Titel.
Alexander Zverev (ATP-Weltranglistendritter) hatte zuvor mit seinem 6:3, 7:6 (7:3)-Sieg gegen Francisco Cerundolo den 1:1-Ausgleich geschafft. Jan-Lennard Struff verlor sein Einzel gegen Tomas Martin Etcheverry mit 6:7, 6:7.
Doppel-Krimi bis nach Mitternacht
Das Doppel dauerte zwei Stunden und 28 Minuten. Krawietz und Pütz gerieten im dritten Satz in höchste Bedrängnis, wehrten drei argentinische Matchbälle ab und verwandelten schließlich ihren fünften Matchball im entscheidenden Tiebreak mit 12:10.
Tim Pütz sagte nach dem Match: «Es gibt nicht so viele Matches wie dieses in einer Karriere.» Kevin Krawietz ergänzte zu seinen Nerven im Tiebreak: «Cool oder nicht cool - am Ende ist es ein bisschen Glück.»
Alexander Zverev, der das Doppel von der Seitenlinie aus verfolgt hatte, war nach dem Sieg völlig erschöpft: «Ich habe keine Stimme mehr. Es ist wie nach einer Party im Nachtklub.» Über seine Pläne für den nächsten Tag sagte der Hamburger: «Ob es mir jemand verbietet oder nicht: Ich werde ausschlafen. Wenn mich einer vor zwölf weckt, dann wird er ignoriert.»
Deutschland jetzt Favorit gegen Spanien
Das Halbfinale gegen Spanien findet am Samstag um 12 Uhr statt. Deutschland gilt nach dem Ausfall von Weltranglistenersten Carlos Alcaraz als Favorit. Der Spanier fehlt wegen Oberschenkelproblemen. Zverev wird voraussichtlich gegen Jaume Munar antreten.
Teamkapitän Michael Kohlmann sagte nach dem Sieg: «Jeder versucht jetzt schnell zu schlafen, sich zu erholen und morgen dann ein bisschen zu trainieren, um am Samstag wieder fit zu sein.»
Zverev betonte die Bedeutung des dramatischen Siegs: «Wir sollten so ein Match später im Turnier ausnutzen.» Der 27-Jährige spielt nach dreijähriger Pause erstmals wieder Davis Cup und hofft auf einen versöhnlichen Abschluss seiner «unglaublich unbefriedigenden» Saison.
Kritik am Format trotz Atmosphäre
Trotz der Emotionen kritisierte Zverev das aktuelle Davis-Cup-Format. Während des entscheidenden Doppels seien «maximal 1.000 Menschen im Stadion» gewesen, obwohl die Arena in Bologna 10.000 Zuschauer fasst. «Wenn wir in Argentinien oder Deutschland gespielt hätten, wären da vielleicht 15.000 Menschen», sagte Zverev. Er bezeichnete die Situation als «ein bisschen schade».
Die argentinischen Fans sorgten mit Trommeln und südamerikanischen Gesängen dennoch für Stimmung. Krawietz und Pütz haben aus 17 gemeinsamen Davis-Cup-Einsätzen nur ein Match verloren – diese Bilanz macht sie zu einem entscheidenden Trumpf für Deutschlands Titelchancen.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.








