EHEC tötet Kind und Seniorin - Behörden stehen vor Rätsel

upday.com 4 godzin temu
Ehec bezeichnet bestimmte krankmachende Stämme des Darm-Bakteriums, die vor allem bei Wiederkäuern wie Rindern vorkommen (Archivbild). Jens Büttner/dpa

Mindestens zwei Menschen sind in Deutschland nach einer Ehec-Infektion gestorben. Bei den Opfern handelt es sich um einen Jungen im Alter von fünf bis zehn Jahren und eine Frau im Alter von 70 bis 80 Jahren, wie das Robert Koch-Institut mitteilte.

Das Kind erkrankte am sogenannten hämolytisch-urämischen Syndrom (Hus), einer schweren Komplikation der Ehec-Infektion. Diese kann zu Nierenversagen führen und hat eine Sterblichkeitsrate von etwa zwei Prozent. Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes machte das Institut keine genaueren Angaben zu Alter, Todeszeitpunkt oder Wohnort.

Wahrscheinlich steht auch der Tod einer über 90-jährigen Frau im Zusammenhang mit dem Ausbruch. Auch sie starb an den Folgen des hämolytisch-urämischen Syndroms.

Ausbruch erfasst fast 200 Fälle

Der Ehec-Ausbruch läuft seit Ende August. Mit Stand 22. Oktober ordnen die Behörden dem Geschehen 183 Fälle zu, davon 48 Hus-Fälle. Bei 168 weiteren Fällen ist noch unklar, ob sie zum Ausbruch gehören.

Das RKI geht von einer größeren Dunkelziffer aus. Nicht bei allen Menschen mit blutigem Durchfall oder Hus werde eine bakterielle Diagnostik durchgeführt.

Mecklenburg-Vorpommern weist die meisten bestätigten Fälle auf. Ein weiterer Schwerpunkt liegt im zentralen Teil von Nordrhein-Westfalen. Mittlerweile gibt es in sieben Bundesländern jeweils mindestens vier Fälle.

Ansteckungsquelle bleibt rätselhaft

Die konkreten Ansteckungsquellen sind weiterhin unbekannt. «Die konkreten Ansteckungsquellen konnten bisher trotz umfangreicher Bemühungen leider noch nicht identifiziert werden», heißt es im aktuellen RKI-Bericht.

Wahrscheinlich verursachten ein oder mehrere kontaminierte Lebensmittel die Erkrankungen. Überregional vertriebene Fleisch- und Wurstprodukte aus dem Einzelhandel kommen infrage. Aber auch andere Lebensmittel pflanzlichen Ursprungs können nicht ausgeschlossen werden.

Hinweise auf Tierkontakte oder Kontakt mit Oberflächengewässern als Infektionsquelle ergaben die Befragungen nicht. «Die Betroffenen könnten im Zweifel auch das gleiche kontaminierte Lebensmittel, vielleicht auch zu unterschiedlichen Zeitpunkten, verzehrt haben», erklärte eine RKI-Sprecherin.

Kinder besonders betroffen

Vor allem Kinder unter zehn Jahren sind von dem aktuellen Ausbruch betroffen. Der Altersdurchschnitt liegt bei vier Jahren. Alle bestätigten Hus-Fälle sind Kinder.

Kinder tragen ein besonders hohes Risiko für Hus, weil ihr Immunsystem und ihre Organe noch nicht ausgereift sind. Obwohl die Dynamik des Geschehens leicht nachlässt, treten weiter neue Ausbruchsfälle auf.

Größter Ausbruch seit 2011

Der aktuelle Ehec-Ausbruch ist das größte derartige Geschehen seit dem Ehec-Ausbruch im Jahr 2011. Ehec-Ansteckungen gibt es regelmäßig: 2023 erfassten die Behörden mehr als 3.440 Erkrankungen, 2024 rund 4.570 Fälle.

Dieses Jahr wurden dem RKI bislang etwa 5.330 Fälle übermittelt. Im Jahr 2023 waren fünf, im Jahr 2024 drei Hus-bedingte Todesfälle gemeldet worden.

Ehec steht für enterohämorrhagische Escherichia coli und bezeichnet bestimmte krankmachende Stämme des Darm-Bakteriums. Diese kommen vor allem bei Wiederkäuern wie Rindern vor und können durch kontaminierte Lebensmittel auf den Menschen übertragen werden.

(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

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