Hohe Mieten bremsen Wirtschaftswachstum in Großstädten

upday.com 3 godzin temu
Hohe Mieten sind ein Problem für die Wirtschaft. (Archivbild) Patrick Pleul/dpa

Steigende Mieten schaden nicht nur Mietern, sondern bremsen auch das Wirtschaftswachstum in deutschen Großstädten. Das zeigt eine neue Studie des Münchner Ifo-Instituts, die drastische Preisunterschiede zwischen neuen und bestehenden Mietverträgen aufdeckt.

«Wenn Arbeitskräfte sich Wohnen in den Metropolen nicht mehr leisten können, verlieren die Städte an wirtschaftlicher Kraft», warnt Oliver Falck vom Ifo-Institut. Zusammen mit anderen Forschern errechnete er alarmierende Zahlen für die sieben größten deutschen Städte.

Dramatische Preisunterschiede bei Neuverträgen

Neue Mietverträge kosten im Schnitt 48 Prozent mehr als Bestandsverträge - das sind 4,48 Euro pro Quadratmeter. Berlin führt diese Entwicklung mit rund 70 Prozent Aufschlag an, gefolgt von München mit 45 Prozent und Hamburg mit 37 Prozent.

In Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf liegen die Aufschläge zwischen 30 und 36 Prozent. Seit 2013 stiegen die Mieten bei Neuverträgen um rund drei Viertel, während bestehende Verträge nur moderat zulegten.

«Diese Entwicklung droht zum sozialen Sprengstoff und zum Wachstumshemmnis für Städte zu werden», sagt Falck. Die Forscher sprechen von einer «Lotterie» auf dem Mietmarkt.

Wenn Wohnen zur Glückssache wird

Mitautor Simon Krause beschreibt die dramatische Schere auf dem Wohnungsmarkt: «Während Mieterinnen und Mieter im Bestand von regulierten und stabilen Preisen profitieren, zahlen Wohnungssuchende bei Neuverträgen deutlich höhere Mieten. Das kann bei gleicher Lage und gleicher Wohnungsgröße mehrere hundert Euro Unterschied bedeuten, der Mietmarkt wird zu einer Lotterie.»

Die Belastung für Haushalte mit niedrigem Einkommen liegt bei Bestandsmieten stabil bei etwa 35 Prozent des Einkommens. Bei Neuvermietungen in Großstädten erreicht dieser Wert inzwischen fast 50 Prozent.

Diese Entwicklung hat weitreichende Folgen für die Arbeitsmobilität. «Angesichts der großen Differenz zwischen der Miete in bestehenden Verträgen und Neuverträgen bleiben die Menschen lieber in ihren günstigen Wohnungen, auch wenn diese nicht mehr zu ihrer Lebenssituation passen. Das senkt die Mobilität der Menschen und beeinträchtigt ihre Verfügbarkeit für den Arbeitsmarkt», erklärt Pascal Zamorski.

Politik muss mehr Wohnungen schaffen

Als Lösung fordern die Forscher mehr Angebot statt Mietregulierung. Entscheidend seien niedrigere Baukosten, schnellere Genehmigungen und gezielte Förderung bezahlbarer Wohnungen.

Die Regulierung von Mietpreisen könne zwar dämpfend wirken, löse aber das Problem des knappen Wohnraums nicht. Die Ifo-Studie steht nicht allein mit dieser Einschätzung.

Erst vergangene Woche kam das Pestel Institut aus Hannover zu ähnlichen Schlüssen. «Die Erstarrung der Wohnungsmärkte führt natürlich auch zur Erstarrung der Arbeitsmärkte, weil die Leute nicht mehr umziehen können, um Arbeitsplätze in anderen Regionen anzunehmen», sagte Pestel-Chefökonom Günther. «Die Lösung der Wohnungsfrage ist Voraussetzung der wirtschaftlichen Entwicklung.»

(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.

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