Mehr als jeder zweite Arbeitnehmer in Deutschland wünscht sich eine kürzere Wochenarbeitszeit. Nach einer repräsentativen Umfrage des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) würden 53 Prozent gern weniger Stunden pro Woche arbeiten.
40 Prozent zeigen sich zufrieden mit ihren aktuellen Arbeitszeiten. Nur sieben Prozent der Befragten hätten gern mehr Arbeitsstunden. Das «Handelsblatt» berichtete zuerst über die Ergebnisse.
Für die Untersuchung wurden von Januar bis Mai 4.018 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer telefonisch befragt. Auszubildende waren von der Befragung ausgeschlossen. Die Erhebung fand im Rahmen des DGB-Index Gute Arbeit statt.
Warum Arbeitnehmer überlastet sind
Die Befragten sehen vor allem die Arbeitsabläufe als Grund für ihre Überlastung. 63 Prozent gaben dies als Ursache an, wobei Mehrfachantworten möglich waren. 60 Prozent erklärten, die Arbeit sei sonst nicht zu schaffen.
Fast ebenso viele Teilnehmer - 59 Prozent - sagten, das Geld würde sonst nicht reichen. Hier zeigen sich deutliche Geschlechtsunterschiede: Frauen nannten mit 66 Prozent am häufigsten das nicht ausreichende Geld als Grund.
Bei den Männern waren es mit dem gleichen Prozentsatz die Arbeitsabläufe. Auch unter den sieben Prozent der Befragten, die gern länger arbeiten würden, standen die Arbeitsabläufe an erster Stelle der Hinderungsgründe.
Kritik an Arbeitgebern
Der zweithäufigste Grund bei jenen, die mehr arbeiten wollen, war der Vorgesetzte. 36 Prozent gaben an, ihr Vorgesetzter lehne eine Erhöhung der Arbeitszeit ab.
Die DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi kritisierte die Arbeitgeber scharf. «Das Problem bei der Gestaltung von Arbeitszeiten ist nicht das Arbeitszeitgesetz, sondern sehr oft sind es die Arbeitgeber selbst», sagte sie.
Fahimi verwies auf ein weiteres Problem: «Wir wissen, dass rund 2,5 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Teilzeit gerne mehr arbeiten würden, aber Vorgesetzte das oft ablehnen und starre Arbeitsabläufe hinderlich sind.»
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.