Die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland hat sich innerhalb weniger Jahre fast verdoppelt. Laut dem Barmer-Pflegereport stieg sie von drei Millionen im Jahr 2015 auf 5,7 Millionen im Jahr 2023. Der Anteil an der Bevölkerung kletterte von 3,21 Prozent auf 6,24 Prozent.
Die drastische Zunahme hat überraschende Ursachen. Nur 15 Prozent des Anstiegs gehen auf die alternde Bevölkerung zurück. Der Hauptgrund ist die Pflegereform von 2017.
Reform als zentraler Kostentreiber
Die Reform stellte das System grundlegend um. Sie ersetzte die bisherigen Pflegestufen durch Pflegegrade und führte einen neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff ein. Barmer-Vorstandschef Christoph Straub erklärte, dies habe zu «eine Leistungsausweitung durch die Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs» geführt.
Studienautor Heinz Rothgang von der Universität Bremen konkretisierte: «Durch die leichtere Inanspruchnahme von Pflegeleistungen wurden immer mehr Menschen als pflegebedürftig anerkannt und haben frühzeitig Unterstützung erhalten.»
Der Report untersuchte sechs akute und sechs dauerhafte Erkrankungen, darunter Krebs, Schlaganfall, Demenz, Parkinson und Herzschwäche. Bei Krebspatienten stieg der Anteil derer mit Pflegebedarf von 11,4 Prozent im Jahr 2017 auf 20,0 Prozent im Jahr 2023. Bei Demenzpatienten kletterte der Wert von 68,1 Prozent auf 78,5 Prozent.
Forderung nach finanzieller Stabilisierung
Straub forderte eine Reform und finanzielle Stabilisierung der Pflegeversicherung. «Die Beitragszahlerinnen und Beitragszahler dürfen nicht noch stärker belastet werden», betonte er. Die Gesundheitsministerkonferenz hat eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe eingesetzt, die noch in diesem Jahr Eckpunkte für eine große Pflegereform vorlegen soll.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.










