Berlin rüstet sich für Silvester mit einem Großaufgebot an Sicherheitskräften. Die Polizei schickt 4.300 Beamte in die Silvesternacht – 3.300 mehr als in normalen Nächten. Die Feuerwehr mobilisiert über 2.000 Einsatzkräfte. Innensenatorin Iris Spranger (SPD) appelliert eindringlich an friedliches Verhalten, während ein neues Partykonzept am Brandenburger Tor starten soll.
Spranger warnte kurz vor dem Jahreswechsel: «Feiern Sie mit Rücksicht aufeinander und verzichten Sie auf gefährliche oder illegale Pyrotechnik. Achten Sie auf Ihre Mitmenschen und helfen Sie mit, dass Berlin den Jahreswechsel sicher und friedlich erlebt.» Mit Blick auf Angriffe gegen Rettungskräfte stellte sie klar: «Sie verdienen Respekt und Schutz – nicht Angriffe, Bedrohungen oder Behinderungen ihrer Arbeit. Gewalt gegen Einsatzkräfte ist nicht akzeptabel und wird konsequent geahndet.»
Feuerwehr warnt vor Überlastung
Die Berliner Feuerwehr bereitet sich seit Monaten auf die Silvesternacht vor. Rund 1.600 Berufsfeuerwehrleute und 500 Freiwillige stehen bereit – dreimal mehr Personal als üblich. Feuerwehrsprecher Vinzenz Kasch macht die Dramatik deutlich: «Wir kommen in jeder Silvesternacht an unsere Grenzen.» Die Zahl der Einsätze steige von Jahr zu Jahr.
Besondere Sorge bereitet der Feuerwehr eine angemeldete Rave-Party im Tiergarten auf der Straße des 17. Juni. Bei ähnlichen Partys im Sommer kam es zu zahlreichen Notfällen durch übermäßigen Alkohol- und Drogenkonsum.
Über 100.000 illegale Böller beschlagnahmt
Die Polizei hat bereits über 100.000 gefährliche Feuerwerkskörper der Kategorie vier beschlagnahmt – darunter Kugelbomben und Großraketen. Diese illegalen Böller sind deutlich explosiver als in Deutschland zugelassene Feuerwerkskörper und verursachen regelmäßig schwere Verletzungen. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) fordert härtere Strafen und schnellere Gerichtsverfahren für Angreifer auf Einsatzkräfte.
GdP-Chef Andreas Roßkopf sagte dem Tagesspiegel: «Bei Angriffen gegen unsere Kolleginnen und Kollegen muss die Strafe mit aller Härte auf dem Fuße folgen.» Er kritisierte, dass monatelange Verfahren und moderate Urteile niemanden abschreckten. Justizministerin Stefanie Hubig (SPD) kündigte bereits an, das Strafrecht zu verschärfen.
Neues Silvesterkonzept am Brandenburger Tor
Am Brandenburger Tor startet eine neu konzipierte Silvesterfeier mit Berliner DJs – eine Abkehr von der Bühnenshow der Vorjahre. Die 25.000 kostenlosen Tickets waren schnell vergriffen. Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) sagte der dpa: «Diese neue Silvesterparty könnte eine neue Tradition in Berlin werden.» Es werde «eine Silvesterparty mit Berliner DJs – und damit mit einem besonderen Berliner Sound, der zu unserer Stadt passt.»
Wegner betonte die globale Bedeutung: «Es war uns wichtig, dass das Feuerwerk am Brandenburger Tor live gezeigt wird – und diese Bilder um die Welt gehen.» Die Hotelauslastung liegt bei 75 Prozent – deutlich höher als im Vorjahr mit 57 Prozent.
SPD fordert Entscheidungsfreiheit bei Böllerverbot
SPD-Spitzenkandidat Steffen Krach fordert, dass Bundesländer und Kommunen selbst über Böllerverbote entscheiden können sollen. Im ARD-Morgenmagazin sagte er: «Aber ich möchte hier für Berlin die Möglichkeit haben, als Land zu sagen: Wir wollen das nicht mehr. Und deswegen bitte ich darum, dass der Bundesinnenminister im ersten Quartal 2026 das klärt.»
Krach kritisierte die jährlich wiederkehrende Debatte: «Ich glaube, darauf haben alle Menschen keine Lust, dass wir jedes Jahr die gleiche Debatte führen vom 15. Dezember an – da kann man ja schon den Wecker nach stellen.» Er verwies auf die Ängste vieler Menschen und besonders der Einsatzkräfte.
Krankenhäuser fürchten Überlastung
Berlins Notaufnahmen sind bereits nach den Glatteis-Unfällen der vergangenen Tage stark belastet. Allein in Virchow-Klinikum und Charité Mitte wurden am Samstag über 200 Patienten behandelt, bis zu 130 Menschen gleichzeitig waren in der Notaufnahme. Die Johannesstift Diakonie verzeichnete 92 Knochenbrüche – etwa zehnmal mehr als an normalen Tagen.
Angela Kijewski, Sprecherin des Unfallkrankenhauses Berlin, warnte im Gespräch mit t-online: «Wir fürchten uns vor dieser Kombination an Silvester, wenn Glatteis und Böller zusammenkommen. Dann könnten wir unsere Kapazitätsgrenze erreichen oder sogar überschreiten.» Das Krankenhaus appellierte an Rettungsleitstellen, nur wirklich schwere Fälle zu bringen. Patienten mit leichten Verletzungen müssten möglicherweise stundenlang warten.
Wetter: Schnee und Glätte erwartet
Der Deutsche Wetterdienst warnt vor ungemütlichem Wetter zum Jahreswechsel. Es wird mit Schnee, Schneeregen und örtlich gefrierendem Sprühregen gerechnet. Meteorologen prognostizieren für das erste Januar-Wochenende eine gefährliche Mischung aus Eisregen und Schnee. In einigen Regionen werden bis zu 20 Zentimeter Neuschnee erwartet.
Meteorologe Karsten Brandt warnte gegenüber t-online mit Blick auf Feuerwerk und starken Wind: «Achtung beim Feuerwerk.»
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.





