Einige Hundert Fans von Taylor Swift versammelten sich am Freitag in Wien - genau ein Jahr nach dem Terroralarm, der die Konzerte des US-Popstars verhinderte. Die «Swifties» sangen gemeinsam, tauschten Freundschaftsbänder und enthüllten eine besondere Gedenktafel.
Die Fans trafen sich in der Corneliusgasse, deren Name an den Swift-Song «Cornelia Street» erinnert. Diese Straße war schon vor einem Jahr zum spontanen Treffpunkt für enttäuschte Fans geworden, die nach den terrorbedingten Konzertabsagen in der Stadt weitergefeiert hatten.
Gedenktafel gegen Hass
Die enthüllte Gedenktafel trägt eine klare Botschaft gegen Terror und Hass. «Dass Hass hier keinen Platz hat, und dass wir uns durch Terror und Hass die Freude an der Musik und am Leben nicht nehmen lassen», erklärte Fanclub-Organisatorin Lex Dimitrijevic der Deutschen Presse-Agentur.
Am 8., 9. und 10. August 2024 hätte Swift im Rahmen ihrer «Eras Tour» vor jeweils 65.000 Menschen im Wiener Ernst-Happel-Stadion auftreten sollen. Kurz vor dem ersten Konzert wurden jedoch ein junger Mann sowie mögliche Komplizen und Mitwisser festgenommen.
Anschlagspläne verhindert
Der heute 20-jährige Hauptverdächtige hatte nach Angaben des österreichischen Verfassungsschutzes einen islamistischen Terroranschlag auf ein Konzert geplant. Er wollte Sprengstoff sowie Hieb- und Stichwaffen einsetzen.
Die Warnung vor dem möglichen Attentat kam laut Angaben unter anderem von der CIA. Als Reaktion beschloss das Parlament in Wien, auch österreichischen Ermittlern die Überwachung von Online-Nachrichten zu erlauben.
Ermittlungen dauern an
Die Ermittlungen gegen den Österreicher sind noch nicht abgeschlossen. «Insbesondere ist die Auswertung der sichergestellten Daten noch nicht abgeschlossen», sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien der dpa. Seine Anwältin erklärte: «Er distanziert sich von dem Gedankengut.» Wie der Untersuchungshäftling aktuell zu den Vorwürfen steht, ließ die Juristin offen und verwies darauf, dass noch keine Anklage vorliege. Nach der Festnahme hatte sie im Namen ihres Klienten die Vorwürfe bestritten.
Mitte Juli begann in Berlin ein Prozess gegen einen 15-jährigen Syrer, der bei der Anschlagsvorbereitung geholfen haben soll. Er habe dem Österreicher etwa eine Bombenbauanleitung übersetzt und Kontakt zu einem Mitglied der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) vermittelt, so die Bundesanwaltschaft.
Für die Fans standen am Freitag jedoch nicht die Ermittlungen im Vordergrund, sondern ihre gemeinsame Liebe zu Taylor Swift. «Da ist die Hoffnung sehr groß», sagte Dimitrijevic über einen möglichen zukünftigen Auftritt der Sängerin in Wien.
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.