Ein afghanischer Asylbewerber hat nahe dem Weißen Haus zwei Mitglieder der Nationalgarde erschossen – eine 20-Jährige starb, ihr 24-jähriger Kollege liegt kritisch verletzt im Krankenhaus. US-Präsident Donald Trump reagierte am Donnerstag mit der Ankündigung drastischer Einwanderungsbeschränkungen und ordnete eine umfassende Überprüfung aller unter seinem Vorgänger Joe Biden genehmigten Asylfälle an. Der Täter hatte allerdings unter Trumps eigener Regierung im April dieses Jahres Asyl erhalten.
Der Verdächtige ist Rahmanullah Lakanwal, ein 29-jähriger afghanischer Staatsbürger aus dem US-Bundesstaat Washington. Er kam 2021 über die Operation Allies Welcome in die USA – ein Programm der Biden-Ära zur Aufnahme afghanischer Helfer der US-Streitkräfte. CIA-Direktor John Ratcliffe erklärte, Lakanwal habe in Afghanistan mit der US-Regierung zusammengearbeitet, einschließlich der CIA. Nach Angaben von CNN erhielt er sein Asyl im April 2025 unter der Trump-Regierung.
Die Nationalgardistin Sarah Beckstrom (20) starb am Donnerstagabend an ihren Verletzungen. Ihr Kollege, Stabsfeldwebel Andrew Wolfe (24), liegt weiterhin in kritischem Zustand im Krankenhaus. Beide gehörten zu den 2200 Gardisten aus West Virginia, die Trump im Rahmen seiner «harten Gangart» gegen Kriminalität und Migration nach Washington entsandt hatte. Generalstaatsanwältin Jeanine Pirro teilte mit, Lakanwal sei von Soldaten verletzt und festgenommen worden.
Trump schrieb auf Truth Social: «Ich werde die Einwanderung aus allen Ländern der Dritten Welt dauerhaft unterbrechen, damit sich das US-System vollständig erholen kann.» Er kündigte an, «alle Millionen illegalen Einreisen unter Biden beenden» zu wollen. Die US-Einwanderungsbehörde USCIS hatte bereits am Mittwoch alle Anträge afghanischer Staatsbürger auf unbestimmte Zeit gestoppt. Das Weiße Haus und die USCIS reagierten nicht auf Reuters-Anfragen.
Trumps Theorie und widersprüchliche Aussagen
Trump präsentierte am Donnerstag in einer Videoansprache aus seinem Anwesen in Florida eine eigene Theorie zum Motiv: «Das ist passiert, nehme ich an, weil [der Einsatz der Nationalgarde in D.C.] so effektiv war, und vielleicht war dieser Mann so aufgebracht, weil er keine Verbrechen begehen konnte.» Der Täter sei vermutlich über den Erfolg der Nationalgarde «frustriert» gewesen.
Zuvor hatte Trump am Dienstag bei der traditionellen Truthahn-Begnadigungszeremonie behauptet, Washington D.C. werde «jetzt als sichere Zone betrachtet», in der innerhalb von sechs Monaten «kein Mord» verübt worden sei. Daten der Metropolitan Police Department widersprechen dieser Darstellung: Seit dem 25. Mai wurden 62 Morde in Washington verzeichnet. Ein FBI-Task-Force ermittelt zu möglichen Motiven des Angriffs, ein offizielles Motiv wurde bislang nicht bekannt gegeben.
Sorgen vor Hetze gegen Geflüchtete
Flüchtlingsorganisationen warnen vor zunehmender Fremdenfeindlichkeit. Shawn VanDiver, Präsident von #AfghanEvac, einer Organisation zur Unterstützung afghanischer Helfer der US-Regierung, sagte der Nachrichtenagentur AP: «Sie haben große Angst. Es ist verrückt.» Viele Afghanen in den USA fürchteten nun, ihre Häuser zu verlassen – aus Sorge vor Festnahmen durch Einwanderungsbehörden oder Angriffen. «Die Menschen handeln fremdenfeindlich wegen eines gestörten Mannes. Er repräsentiert nicht alle Afghanen. Er repräsentiert nur sich selbst», so VanDiver.
Ashraf Haidari, Gründer und Präsident von Displaced International, forderte eine gründliche Untersuchung und Gerechtigkeit für die Opfer. Zugleich warnte er davor, die Tat eines Einzelnen «ganze Gemeinschaften, die an dieser Tragödie nicht beteiligt waren, definieren, belasten oder gefährden» zu lassen.
Matthew Soerens, Vizepräsident von World Relief, appellierte: «Unabhängig von der Nationalität, Religion oder dem rechtlichen Status des mutmaßlichen Täters» müsse dieser zur Rechenschaft gezogen werden. «Wir appellieren wir an unser Land, diese abscheulichen Handlungen als die eines Einzelnen zu erkennen und andere, die zufällig ähnliche Merkmale teilen, nicht unfair zu verurteilen.»
Verteidigungsminister Pete Hegseth kündigte die Entsendung weiterer 500 Nationalgardisten in die Hauptstadt an. Trump hatte bereits erklärt, er wolle Migranten, die die «innere Sicherheit untergraben», die Staatsbürgerschaft entziehen und jeden Ausländer abschieben, der als Belastung, Sicherheitsrisiko oder «nicht kompatibel mit der westlichen Zivilisation» eingestuft werde.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.








