Trotz 60 Millionen Verlust: Five Guys will weiter expandieren

upday.com 1 godzina temu
Five Guys Deutschland häufte seit 2017 über 60 Millionen Euro Verluste an (Symbolbild - KI-generiert) Upday Stock Images

Die US-Burgerkette Five Guys hat in Deutschland seit 2017 über 60 Millionen Euro Verlust angehäuft. Allein 2023 betrug das Minus 7,5 Millionen Euro. Trotz bilanzieller Überschuldung und einer von der Geschäftsführung eingeräumten «Bestandsgefährdung» plant das Unternehmen die Eröffnung neuer Standorte in Deutschland für 2026.

Der am Dienstag im Unternehmensregister veröffentlichte Geschäftsbericht 2023 offenbart die prekäre Lage der Five Guys Germany GmbH. Die Rheinische Post zitiert aus dem Bericht «Anfangsverluste seit Gründung der Gesellschaft in Verbindung mit Investitionen in den Restaurantausbau» als Grund für die Überschuldung. Auch für 2025 plant das Unternehmen laut Geschäftsbericht «ein negatives Jahresergebnis».

Die Muttergesellschaft Five Guys Europe hat sich verpflichtet, «die Five Guys Germany GmbH jederzeit finanziell derart auszustatten, dass sie in der Lage ist, ihren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen». Diese Zusage gilt bis Ende 2026 – im Geschäftsbericht als «Gnadenfrist» bezeichnet.

Aachen-Filiale schließt 2026

Konkrete Folgen zeigen sich bereits: Die 2021 eröffnete Filiale in Aachen wird 2026 geschlossen. Laut Aachener Zeitung wurde der Mietvertrag bereits vor Monaten gekündigt. Five Guys hatte 1,5 Millionen Euro in den Standort investiert. Ein bekanntes deutsches Gastronomie-Konzept soll die Räumlichkeiten übernehmen.

Britischer Eigentümer sucht Käufer

Parallel zu den Expansionsplänen will der britische Eigentümer Freston Ventures aussteigen. Laut Sky News hat die Investmentgesellschaft Goldman Sachs beauftragt, einen Käufer für ihre Anteile an Five Guys zu finden. Eine Sprecherin von Five Guys Germany erklärte gegenüber der Abendzeitung: «Unsere jüngsten Investitionen zeigen, dass wir langfristig an die Marke glauben und den deutschen Markt als wesentlichen Bestandteil unserer Wachstumsstrategie erachten.»

Gastro-Krise trifft Branche hart

Die Schwierigkeiten von Five Guys sind kein Einzelfall. Die deutsche Gastronomie kämpft mit massiv gestiegenen Kosten und zurückhaltenden Gästen. Guido Zöllick, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga, fasst die Lage zusammen: «Die Kosten explodieren, die Gäste sind preissensibler, die Umsätze sinken. Die aktuellen Belastungen bringen viele Betriebe an ihre Grenzen.»

Im ersten Halbjahr 2025 erzielten Hoteliers und Restaurateure laut Dehoga rund 15 Prozent weniger Umsatz als 2019. Die Branche steuert auf das sechste Verlustjahr in Folge zu. Die Zahl der mehrwertsteuerpflichtigen Restaurants sank von rund 70.600 im Jahr 2019 auf etwa 65.900 im Jahr 2023.

Experte kritisiert Strategie

Stefan Schußmann, Branchenexperte beim Immobilienberater IPH, sieht Fehler in der Five-Guys-Strategie: «Aus meiner Sicht hat die Kette zum Teil sehr große, sehr teure Filialen angemietet, oft in Hauptfußgängerzonen – das führt zu massivem Kosten- und Umsatzdruck.» Zudem sei Five Guys «für so ein großes, internationales Unternehmen [...] in Deutschland [...] relativ langsam gewachsen». Der Burger-Wettbewerb sei hierzulande «ohnehin sehr groß».

Die hohen Preise – schnell zehn Euro und mehr für einen Burger – erschweren die Lage zusätzlich. Schußmann betont: «Die Deutschen sind, gerade in den vergangenen Jahren, noch preissensibler geworden.» Dennoch sieht er Potenzial: «Die Basis der Marke ist mit so vielen Filialen weltweit stark und erfolgreich – wenn der deutsche Ableger seine Hausaufgaben macht, kann er auch hierzulande erfolgreich sein.»

Für 2025 will Five Guys nach eigenen Angaben «weiterhin effiziente Prozesse, hohe Servicequalität und nachhaltiges Wachstum» in den Mittelpunkt stellen. Die Bundesregierung hat eine Mehrwertsteuersenkung für Restaurantessen von 19 auf sieben Prozent ab Januar 2026 beschlossen. Schußmann dazu: «Die ganze Branche wartet darauf. Der Kostendruck ist nach wie vor immens, also wird die Absenkung sehr wichtig.»

Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

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