Es könnte die entscheidende Woche im Ringen um ein Ende des Gaza-Krieges werden. Am Montag treffen sich Vertreter Israels, der Hamas und der USA in Ägypten, um über Donald Trumps Friedensplan zu verhandeln.
Dabei geht es zunächst um die Freilassung der verbliebenen 48 israelischen Geiseln, von denen 20 noch am Leben sein sollen. Trump besteht darauf, dass die Geiseln noch in dieser Woche freikommen.
Nach Angaben mehrerer Medien hat die Hamas Trumps Friedensplan bereits teilweise akzeptiert und zugestimmt, alle Geiseln freizulassen. Israel soll im Gegenzug seine Angriffe auf Gaza reduziert haben.
Unkonventionelle Unterhändler
Trumps Friedensplan zum Durchbruch verhelfen sollen sein Schwiegersohn Jared Kushner und sein Nahost-Sondergesandter Steve Witkoff, die bereits in Ägypten eingetroffen sind. Mit dieser Wahl bleibt Trump seiner eher unkonventionellen Art der Außenpolitik treu.
Weder Kushner noch Witkoff haben Erfahrungen in der klassischen Diplomatie, sondern entstammen beide der Geschäftswelt. Witkoff ist wie Trump selbst Immobilienentwickler und ein langjähriger Vertrauter des US-Präsidenten.
Beide können jedoch bereits Vermittlungserfolge vorweisen. Witkoff war im Januar an der Aushandlung eines Waffenstillstands beteiligt, in dessen Zuge die Hamas 33 israelische Geiseln freiließ. Kushner war in Trumps erster Amtszeit maßgeblich am Abraham-Abkommen beteiligt, das die Normalisierung zwischen Israel und arabischen Ländern vorantreibt.
Geschäftliche Verbindungen als Vorteil
Dass Trump und seine Unterhändler in den arabischen Ländern eher Gehör finden als klassische Diplomaten, könnte auch an ihren geschäftlichen Verbindungen liegen. Nach Angaben von «Forbes» hat allein Kushner mit seiner Investmentfirma Affinity Partners 4,6 Milliarden US-Dollar an Einlagen in Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Katar mobilisiert.
Auch Trump selbst und seine Söhne sind geschäftlich massiv in der Golfregion involviert. In Katar entsteht ein riesiges Golfresort, das Trumps Namen tragen soll. Erst vorige Woche unterzeichnete der US-Präsident ein Dekret, das Katar im Falle eines Angriffs militärischen Beistand zusichert.
Ernsthafte Verhandlungsrunde
Die wesentlichen Akteure hat Trump zusammengebracht. Israel schickte Ron Dermer, den Minister für strategische Aufklärung, nach Ägypten. Bereits am Sonntag kam Israels Geisel-Beauftragter Gal Hirsch mit einem Vertreter des Roten Kreuzes zu einem Vorbereitungstreffen zusammen.
Für die Hamas reist aus Katar deren höchster Anführer im Ausland an, Chalil al-Haja. Er war Anfang September nur knapp einem israelischen Anschlag in Doha entgangen.
Laut «Merkur» werden israelische Oppositionsführer Netanyahu trotz Koalitionsspannungen bei einem Friedensabkommen unterstützen. Dies könnte entscheidend für die Umsetzung einer Vereinbarung sein.
Trump dürfte nicht ohne Grund darauf bestehen, dass die israelischen Geiseln noch in dieser Woche freikommen. Am Freitag wird in Oslo der diesjährige Friedensnobelpreis verliehen. Trump macht schon lange keinen Hehl daraus, dass er die Ehrung für sich beansprucht.
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.