Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp hält eine Übernahme durch die italienische Großbank Unicredit derzeit für unwahrscheinlich. Der Grund: Das aktuelle Bewertungsniveau der Commerzbank-Aktie ist zu hoch. «Eine Transaktion ist kein Selbstzweck, sie muss für Aktionäre, Kunden und Mitarbeitende Sinn ergeben und Wert schaffen. Das sehen wir auf dem aktuellen Bewertungsniveau nicht», sagte Orlopp der «Welt am Sonntag».
Die Commerzbank-Chefin zweifelt an den möglichen Synergien, mit denen Unicredit eine Übernahme begründen könnte. Diese seien fragwürdig «wegen Überlappungen im Geschäft» und «hohen Risiken bei der Umsetzung». Die Integration zweier Banken berge erhebliche Herausforderungen.
Unicredit größter Aktionär
Unicredit ist mit über 26 Prozent der Anteile der größte Aktionär der Commerzbank. Über Finanzinstrumente hat die italienische Bank Zugriff auf weitere mehr als drei Prozent der Aktien. Ab einer Schwelle von 30 Prozent wäre Unicredit zu einem Pflichtangebot verpflichtet. Unicredit-Chef Andrea Orcel hat bisher jedoch kein offizielles Angebot für das Frankfurter Geldhaus vorgelegt.
Ball liegt bei Unicredit
Orlopp macht deutlich, dass die Initiative bei den Italienern liegt. «Der Ball liegt bei Unicredit», betonte sie. «Aber wer durch eine Tür gehen will, muss den ersten Schritt machen. Das hat Unicredit bisher nicht getan.» Die Commerzbank könne die aktuelle Situation nicht einseitig beenden. Sollte ein Angebot kommen, würde der Vorstand dieses prüfen.
Zugleich skizzierte Orlopp einen gesichtswahrenden Ausstieg für Unicredit. «Das Engagement bei uns hat sich wegen der hohen Kursgewinne sehr gelohnt. Und technisch könnte Unicredit genauso kursschonend gehen, wie sie gekommen sind», sagte sie. Die Commerzbank-Aktie hat sich im laufenden Jahr mehr als verdoppelt.
Widerstand seit September
Die Commerzbank wehrt sich seit September 2024 gegen die Übernahmeambitionen von Unicredit. Der Dialog mit den Italienern und Orcel finde im Rahmen normaler Investorengespräche statt, erklärte Orlopp. «Manchmal ist Herr Orcel bei diesen Gesprächen dabei, manchmal nicht.» Der Bund ist nach Unicredit der zweitgrößte Aktionär der Commerzbank.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.





