Der Sozialverband VdK schlägt Alarm: Die Bürgergeld-Nullrunde sei «nicht vertretbar». Besonders Kinder aus einkommensschwachen Familien geraten beim Start ins neue Schuljahr ins Hintertreffen.
VdK-Präsidentin Verena Bentele warnt vor wachsenden Bildungsbarrieren. «Für Kinder aus einkommensschwachen Haushalten verschärft sich dadurch ein strukturelles Problem», erklärt sie. «Ihre Teilhabe an Bildung wird zunehmend erschwert.»
Die aktuellen Regelsätze seien problematisch. «In der Grundsicherung reichen die derzeitigen Regelsätze und die ergänzenden Bedarfe im Bildungs- und Teilhabepaket vielfach nicht aus», kritisiert Bentele. Sie seien «realitätsfern, veraltet und nicht an die Lebensrealität der Menschen angepasst».
Schulbücher werden deutlich teurer
Die Zahlen des Statistischen Bundesamts belegen das Problem: Schul- und Lehrbücher kosteten im Juni 2025 bereits 3,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Teuerung lag damit deutlich über dem allgemeinen Preisanstieg von zwei Prozent.
Andere Schulmaterialien stiegen moderater im Preis. Schulhefte und Zeichenblöcke verteuerten sich um 0,3 Prozent, Füller und Farbkästen um 1,7 Prozent.
Bildungsanteil im Bürgergeld verschwindend gering
Das Bürgergeld sieht für Bildung nur 0,36 Prozent des Regelsatzes vor - das entspricht mageren 2,03 Euro bei 563 Euro für Alleinstehende. Da Bürgergeld-Familien bereits beim täglichen Bedarf sparen müssen, bleibt für Schulbedarf kaum etwas übrig.
Nach einer Umfrage des Vereins Sanktionsfrei verzichtet die Hälfte der Eltern sogar auf Essen, um ihre Kinder zu unterstützen. 2025 gab es beim Bürgergeld eine Nullrunde - auch 2026 erwarten Experten keine Erhöhung.
Bildungspaket reicht nicht aus
Ergänzend können Familien Leistungen für Bildung und Teilhabe beantragen. Der Schulbedarf-Zuschuss beträgt 2025 insgesamt 195 Euro - 130 Euro zum ersten und 65 Euro zum zweiten Schulhalbjahr.
Doch auch dieser Zuschuss wird nicht an die Preisentwicklung angepasst, wenn das Bürgergeld stagniert. Wolfgang Büscher von der Arche Kinderstiftung kritisiert, die Bildungsleistungen reichten «hinten und vorne nicht».
Nullrunde verstärkt die Probleme
«Eine weitere Nullrunde bei der Höhe der Regelsätze und damit auch bei den Schulbedarfen ist nicht hinnehmbar», warnt Bentele. Die drohende Bürgergeld-Nullrunde verstärke «die seit Jahren bestehende Benachteiligung von Kindern aus einkommensschwachen Familien und trifft sie doppelt: durch sinkende Kaufkraft und eingeschränkte Teilhabechancen.»
Langzeitfolgen für betroffene Kinder
Die unzureichende Unterstützung hat gravierende Folgen: Kinder aus Bürgergeld-Familien haben häufiger schlechtere Schulabschlüsse und machen seltener eine Ausbildung. Eine Analyse des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung zeigt: Je länger die Familie auf Bürgergeld angewiesen ist, desto schlechter werden die Chancen der Kinder.
Die strukturellen Probleme verstärken sich dadurch zusätzlich. Es besteht die Gefahr, dass betroffene Kinder selbst in die Erwerbslosigkeit rutschen.
Verwendete Quellen: "DPA", "Merkur", "Zeit" Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.