Die Vogelgrippe breitet sich bei Kranichen in Deutschland in einem bisher unbekannten Ausmaß aus. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bewertet die aktuelle Situation als beispiellos. Eine solche Häufung verendeter Tiere sei noch nie beobachtet worden, erklärte eine Sprecherin des für Tierseuchen zuständigen Bundesinstituts.
Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) berief für Donnerstagabend ein Treffen mit seinen Amtskollegen aus den Ländern ein. Ziel ist ein abgestimmtes Vorgehen gegen die weitere Ausbreitung der Krankheit. Das FLI hat seine Risikoeinschätzung inzwischen auf «hoch» angehoben.
Großer Ausbruch im Südwesten
In Baden-Württemberg wurden rund 15.000 Tiere eines betroffenen Geflügelbetriebs nördlich von Ulm getötet oder werden noch getötet. Der Betrieb wurde gesperrt. Unklar ist bisher, ob dieser Ausbruch mit der bei Kranichen grassierenden Vogelgrippe in Verbindung steht.
Stefan Bosch, NABU-Fachbeauftragter für Vogelschutz, bezweifelt einen Zusammenhang. «Ich bezweifle aber, dass Kraniche etwas mit dem Ausbruch im Alb-Donau-Tal zu tun haben», sagte er. Baden-Württemberg liege nur auf einer Nebenstrecke der klassischen Zugrouten nach Südwesteuropa und Nordafrika.
Tausende Kraniche bereits verendet
Ersten Schätzungen zufolge sind bislang rund 2.000 Kraniche während ihres alljährlichen Vogelzugs nach Süden in deutschen Rastgebieten an der Geflügelpest verendet. Da der Höhepunkt der Kranichrast noch bevorsteht, rechnen Fachleute mit deutlich höheren Zahlen.
Die Vogelgrippe, auch Geflügelpest genannt, verläuft bei vielen Vogel- und Geflügelarten häufig tödlich. Für Menschen ist sie nach Einschätzung von Fachleuten jedoch nicht gefährlich.
Das FLI zählt für Oktober bereits mehr als 15 Ausbrüche in Nutzgeflügel-Haltungen. Die hohe Viruslast bei Wildvögeln erhöhe das Risiko eines Eintrags in Geflügelbestände bundesweit erheblich.
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.




