Medien- und Kulturstaatsminister Wolfram Weimer kritisiert scharf eine geplante Veranstaltung mit dem Rapper Chefket im Haus der Kulturen der Welt (HKW) in Berlin. Der Auftritt ist Teil einer Reihe von Jan Böhmermann und soll ausgerechnet am Jahrestag des Hamas-Anschlags stattfinden.
In einem Brief an die HKW-Leitung wirft Weimer dem Rapper antisemitische Inhalte vor. Chefket habe auf Instagram ein Foto von sich in einem T-Shirt mit einem Motiv veröffentlicht, «das das Existenzrecht Israels in Frage stellt, da der gewünschte Staat Palästina dort auf israelischem Staatsgebiet entsteht und kein Platz für Israel vorgesehen ist», schreibt Weimer laut DPA.
Vorwurf der Provokation
Der Staatsminister sieht den geplanten Termin am 7. Oktober als besonders problematisch an. «Dass nun ausgerechnet am Jahrestag des Hamas-Anschlags auf Israel am 7. Oktober ein Konzert mit einem Künstler stattfinden soll, der antisemitische Inhalte verbreitet, empfinde ich als Provokation», so Weimer in seinem Schreiben.
Weimer fordert HKW-Intendant Bonaventure Soh Bejeng Ndikung auf, das Gespräch mit Veranstalter und Künstlern zu suchen. Als Aufsichtsrat des HKW akzeptiere er nicht, «wenn das HDK für antisemitische Aktionen missbraucht wird», erklärte er gegenüber der DPA.
Intendant weist Vorwürfe zurück
Intendant Ndikung reagierte mit einem Antwortbrief an Weimer. «Es gibt im Haus der Kulturen der Welt keinen Platz für Antisemitismus», betonte er laut DPA und verwies auf die Programme der vergangenen Jahre seit seiner Bestellung.
Gleichzeitig verteidigte Ndikung die künstlerische Freiheit: «Jan Böhmermann und die Gruppe Royale sind bei der Kuration der Ausstellung sowie des dazugehörigen Programms künstlerisch frei.» Böhmermanns «klare Haltung zur Frage des Antisemitismus» sei öffentlich bekannt und stehe außer Frage.
Details zur Veranstaltungsreihe
Böhmermanns Reihe «Die Möglichkeit der Unvernunft» läuft vom 27. September bis 19. Oktober im HKW. Geplant sind Konzerte, Shows, TV-Aufzeichnungen und Gesprächsrunden mit dem Ziel, «die Korridore des Sagbaren, Erkundbaren und Darstellbaren zu weiten».
Während Chefket am 7. Oktober auftreten soll, ist Weimer selbst für den 8. Oktober als Gesprächsgast angekündigt. Ndikung versicherte, dass «jedwede antisemitische Äußerung oder Geste auf unserer Bühne nicht geduldet und klar zurückgewiesen wird».
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.