Schnee an Weihnachten wird in Deutschland immer seltener. Die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten ist in den vergangenen Jahrzehnten um 15 bis 40 Prozent gesunken, wie Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) berichten. Auch in diesem Jahr stehen die Chancen für eine weiße Bescherung schlecht – besonders im Norden und in den Tieflagen.
Eine genaue Wetterprognose für Heiligabend ist noch nicht möglich. DWD-Meteorologe Marcel Schmid sagte: «Ob es an Heiligabend zumindest regional für ein paar Flocken reicht, muss noch abgewartet werden.» Sicher ist: Nur auf der Zugspitze liegt garantiert Schnee. In den meisten anderen Regionen Deutschlands bleiben die Aussichten düster.
Dramatischer Langzeittrend
Die Statistik zeigt einen klaren Rückgang: Zuletzt gab es 2010 in Deutschland flächendeckend weiße Weihnachten mit mindestens einem Zentimeter Schnee an allen drei Feiertagen. Ein Vergleich der Zeiträume 1961 bis 1990 und 1991 bis 2020 macht das Ausmaß deutlich. In München schneite es früher statistisch jedes dritte Jahr an Weihnachten – heute nur noch etwa jedes neunte Jahr. In Freiburg sank die Wahrscheinlichkeit in den vergangenen drei Jahrzehnten von 17 auf rund fünf Prozent.
DWD-Experte Andreas Walter erklärte: «Die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten ist in den letzten Jahrzehnten deutlich gesunken.» Die Ursache sieht er im Klimawandel: «Natürlich war es früher, weil der Klimawandel noch nicht so zugeschlagen hat, kühler und auch kälter an Weihnachten.»
Weihnachtstauwetter statt Winterzauber
Meteorologen sprechen vom sogenannten Weihnachtstauwetter – eine Wettersingularität ähnlich den Eisheiligen oder der Schafskälte. Diese tritt mit einer Wahrscheinlichkeit von 70 Prozent in einem bestimmten Zeitraum auf. Walter sagte: «Meistens gibt es schon Ende November den ersten Schnee, aber danach folgt relativ häufig eine milde Phase, so wie wir es jetzt auch haben.»
Bodo Ahrens, Atmosphärenforscher von der Universität Frankfurt, erklärt den Klimawandel-Effekt: «Früher hatte man mehr diese langanhaltenden, kalten Hochdrucklagen. Also wenn Schnee lag, dann blieb der auch eine Weile liegen.» Diese stabilen Kaltluftlagen seien deutlich weniger geworden. Schnee fällt nicht nur seltener, er schmilzt auch schneller wieder weg.
Verklärter Blick zurück
Die Diskrepanz zwischen Erwartung und Realität hat auch psychologische Gründe. Weihnachtskarten, Filme und Lieder zeigen fast immer eine verschneite Winterlandschaft. Ahrens sagte: «Das prägt sich als Kind positiv ein und dann kommt es tatsächlich ja auch mal vor, so dass man die Erwartungshaltung hat, es sollte jedes Jahr so sein.» Walter ergänzte: «Vielleicht wird der Blick darauf immer ein bisschen verklärt.»
In Wahrheit haben die meisten Menschen häufiger graue und nasse Weihnachten erlebt als weiße. Doch die kulturelle Prägung ist stark – und verstärkt die nostalgische Erinnerung an vergangene Schneeweihnachten.
Regionale Unterschiede bleiben
Die besten Chancen auf Schnee haben weiterhin die Alpen und andere Höhenlagen. In den Tieflagen und an der Küste bleiben die Aussichten minimal. Besonders schlecht stehen die Chancen im Breisgau, im Rhein-Main-Gebiet sowie in Köln, Düsseldorf, Bremen, Hamburg, Schwerin und an den Küsten von Nord- und Ostsee. Selbst in Süddeutschland stehen die Chancen laut Schmid «schon deutlich schlechter» als in den Höhenlagen.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.






