Führende deutsche Wirtschaftsforschungsinstitute bewerten eine mögliche Olympiaausrichtung skeptisch. Das geht aus Antworten der Institute Ifo, IWH, RWI und DIW auf eine DPA-Umfrage hervor.
Die vier renommierten Institute, die auch an der regelmäßigen Gemeinschaftsdiagnose beteiligt sind, sehen eher kein großes wirtschaftliches Potenzial. Aktuell erwägen Berlin, München, Hamburg und die Metropolregion Rhein-Ruhr Bewerbungen für Sommerspiele.
Begrenzte wirtschaftliche Effekte
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin urteilt deutlich: «Die gesamtwirtschaftlichen Effekte sind meist begrenzt und oft überschätzt.» Zudem seien die Auswirkungen selten nachhaltig.
Auch das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) zeigt sich kritisch: «In den meisten Fällen überwiegen die Kosten die zusätzlichen Einnahmen.» Die Forscher bezweifeln, dass sich die Ausgaben für die öffentliche Hand lohnen.
Kostenexplosion als Regelfall
Klaus Wohlrabe vom Münchner Ifo-Institut warnt vor unrealistischen Kalkulationen: «Realistisch ist, dass Olympia auch heute deutlich teurer wird, als ursprünglich veranschlagt.» Schätzungen würden im Vorfeld oft zu niedrig angesetzt, um politische Unterstützung nicht zu gefährden.
Die Kostenschätzung für Veranstaltungen weit in der Zukunft sei generell schwierig. Einige Forscher befürchten zusätzlich negative Auswirkungen wie vorübergehend steigende Preise oder Wohnraumverknappung.
Mögliche positive Impulse
Gänzlich negativ bewerten die Experten Olympische Spiele aber nicht. Das RWI Essen sieht nach eigenen Angaben «durchaus Potenzial für Schwung» durch eine Ausrichtung.
Zusätzliche Infrastrukturinvestitionen könnten wachstumsfördernd wirken, insbesondere wenn zentrale Probleme behoben würden, die ohne Olympia nicht angegangen worden wären. Letztlich komme es auf die konkrete Umsetzung an.
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.