Berlin mobilisiert zum Jahreswechsel ein massives Aufgebot von 4.300 Polizisten und 1.600 Feuerwehrleuten. Kurz vor den Feiern entdeckten Beamte Hunderte illegale Feuerwerkskörper in einem Car-Sharing-Fahrzeug – darunter 35 hochgefährliche Kugelbomben.
Die Silvesternacht gilt für Rettungskräfte traditionell als Ausnahmezustand. Allein in den Wochen vor dem Jahreswechsel zog die Polizei bereits über 100.000 illegale Feuerwerkskörper der Kategorie 4 aus dem Verkehr.
Erste Verletzte noch vor Mitternacht
Ein Kind erlitt am Dienstag eine schwere Handverletzung durch einen Böller und wurde ins Unfallkrankenhaus Berlin eingeliefert. Bereits am Silvesternachmittag behandelten Ärzte dort 30 Patienten mit Knochenbrüchen und Prellungen durch Glatteisunfälle. «Das ist enorm», sagte eine Kliniksprecherin. Das Krankenhaus warnte vor langen Wartezeiten in der Notaufnahme.
Die Kliniksprecherin appellierte: «Bringt uns bitte nur die wirklich harten Fälle.» Eine Handchirurgin der Charité verglich schwere Böllerverletzungen mit Kriegsverletzungen.
Verbotszonen und Großveranstaltungen
Private Feuerwerkskörper sind an mehreren Brennpunkten verboten: Alexanderplatz, Steinmetzkiez in Schöneberg, Teile der Sonnenallee in Neukölln und rund um die Admiralbrücke in Kreuzberg. Auch bei den beiden großen Silvesterpartys gilt ein Feuerwerksverbot.
Am Brandenburger Tor startet um 22 Uhr eine neu konzipierte Party für bis zu 25.000 Besucher. Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) sagte der dpa: «Diese neue Silvesterparty könnte eine neue Tradition in Berlin werden.» Auf der Straße des 17. Juni findet parallel ein als Demonstration angemeldeter Rave mit über 100 DJs für bis zu 16.000 Menschen statt.
Die Polizei setzt 222 Funkwagen ein – 40 mehr als im Vorjahr. Brennpunkte werden mit mobilen Beleuchtungsmasten ausgeleuchtet.
Grippewelle belastet Einsatzkräfte
Eine laufende Grippewelle trifft auch Polizei und Feuerwehr. In Erfurt meldeten sich nach Weihnachten vermehrt Kollegen krank, wie Polizeikommissarin Saskia Oehme BILD sagte: «Wir haben derzeit mit einer Krankheitswelle unserer Kollegen zu kämpfen.» Sie betonte jedoch: «Es sind genügend Polizisten im Einsatz!»
Die Münchner Polizei versicherte, dass trotz erhöhter krankheitsbedingter Ausfälle alle wesentlichen Funktionen aufrechterhalten werden. Ein Sprecher erklärte: «Bürgerinnen und Bürger können rund um die Uhr auf ihre Münchner Polizei zählen!»
Bundesweite Großeinsätze
Auch in anderen Städten gelten strikte Maßnahmen. In Köln ist Feuerwerk in der linksrheinischen Innenstadt bis zu den Ringen verboten. Hamburg setzt Drohnen ein und überwacht Hafen, Reeperbahn und erstmals die HafenCity verstärkt. München verhängt erstmals ein Feuerwerksverbot rund um den Tierpark Hellabrunn.
NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) appellierte an friedliche Feiern. Silvester sei «kein Freibrief für Gewalt und Zerstörungswut», sagte er.
Innensenatorin Iris Spranger (SPD) forderte Respekt für Einsatzkräfte. Diese verdienten «Respekt und Schutz – nicht Angriffe, Bedrohungen oder Behinderungen ihrer Arbeit», erklärte sie. In den Vorjahren kam es wiederholt zu Angriffen auf Polizisten und Rettungskräfte mit Feuerwerkskörpern.
Polizeisprecher Florian Nath sieht im kalten, verschneiten Wetter einen Vorteil: «Für uns ist das super», sagte er mit Blick auf möglicherweise kürzere Böllerei.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.



