Führende deutsche Wirtschaftsforschungsinstitute haben ihre Wachstumsprognosen für Deutschland drastisch nach unten korrigiert. Das Ifo-Institut erwartet für 2026 nur noch 0,8 Prozent Wachstum - ein halber Prozentpunkt weniger als bisher. Auch für das laufende Jahr rechnen die Münchner Forscher nur mit Mini-Wachstum von 0,1 Prozent.
Die düsteren Prognosen verkündeten am Donnerstag gleich mehrere Institute: Neben dem Ifo-Institut senkten auch das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel und das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) in Essen ihre Erwartungen. Für 2027 prognostiziert das Ifo-Institut 1,1 Prozent Wachstum - ebenfalls 0,5 Prozentpunkte weniger als zuvor erwartet.
Die Forscher nennen zwei Hauptgründe für die Talfahrt: US-Zölle belasten die exportorientierte deutsche Wirtschaft massiv. Sie dämpfen das Wachstum in diesem Jahr um 0,3 Prozentpunkte, 2026 sogar um 0,6 Prozentpunkte. Parallel dazu kämpft Deutschland mit hartnäckigen strukturellen Problemen.
Sondervermögen verpufft
Das 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaneutralität zeigt kaum Wirkung. Oliver Holtemöller, Vizepräsident des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), warnte: «Die Verausgabung der Gelder wird wegen Umsetzungsproblemen deutlich schleppender verlaufen als geplant»
Timo Wollmershäuser, Konjunkturchef des Ifo-Instituts, analysierte: «Die deutsche Wirtschaft passt sich dem Strukturwandel durch Innovationen und neue Geschäftsmodelle nur langsam und kostspielig an.» «Zusätzlich werden Unternehmen und Neugründungen im Besonderen durch bürokratische Hürden und eine veraltete Infrastruktur behindert.»
Die Unsicherheit bleibe hoch, so Wollmershäuser weiter: «Die Unsicherheit durch die Zölle bleibt hoch, auch wenn die akuten Konflikte zwischen den USA und der EU entschärft wurden»
Warnung vor Standort-Erosion
Besonders alarmierend: Die deutsche Wirtschaft verliere an Grunddynamik. «Die deutsche Wirtschaft verliert an Dynamik, weil das Arbeitskräftepotenzial, die Unternehmensinvestitionen und das Produktivitätswachstum zurückgehen», stellte Wollmershäuser fest. Seine Warnung: «Ohne strukturelle Reformen droht eine weitere Erosion des Wirtschaftsstandorts.»
Stefan Kooths vom IfW Kiel fasste die Lage zusammen: «Die deutsche Wirtschaft hat sich auf niedrigem Niveau stabilisiert.» Für mehr als ein mageres Plus reiche es aber nicht. Das Kieler Institut senkte seine Prognose für 2026 von 1,3 auf 1,0 Prozent.
Moritz Schularick, Präsident des IfW, nannte es: «Es ist insgesamt enttäuschend, dass wir für das kommende Jahr nicht mehr als ein Prozent Zuwachs erwarten können, obwohl die Bundesregierung hohe Schulden aufnimmt und die staatlichen Investitionen in Infrastruktur und Verteidigung erhöhen will».
Die Bundesregierung selbst rechnet optimistischer: Sie erwartet für 2026 ein Wachstum von 1,3 Prozent und für 2027 von 1,4 Prozent.
Die Weltwirtschaft soll laut Ifo-Berechnungen in den Jahren 2025 bis 2027 moderat um durchschnittlich 2,5 Prozent pro Jahr wachsen - davon profitiert Deutschlands Wirtschaft derzeit nicht.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.





