550 Millionen Retouren 2025: Warum alle Verbraucher draufzahlen

upday.com 1 godzina temu
Rund 550 Millionen Online-Retouren werden dieses Jahr in Deutschland erwartet (Symbolbild - KI-generiert) Upday Stock Images

Fast jedes vierte Online-Paket in Deutschland wird zurückgeschickt - und die Zahl steigt weiter. Rund 550 Millionen Retouren werden dieses Jahr erwartet, ein neuer Rekord. Die Kosten tragen letztlich alle Verbraucher, denn Händler schlagen die Ausgaben auf die Produktpreise auf.

Der Retourenforscher Björn Asdecker von der Universität Bamberg beziffert die erwarteten Rücksendungen auf etwa 550 Millionen Pakete. «Das ist ein Rekord», sagt der Wissenschaftler. Im Vorjahr lag die Zahl noch bei rund 530 Millionen.

Der Anstieg geht auf das Wachstum im Online-Handel zurück. Das Handelsforschungsinstitut EHI rechnet damit, dass die 1.000 größten Online-Shops in Deutschland ihren Umsatz dieses Jahr um mehr als fünf Prozent steigern. Der Bundesverband Paket und Expresslogistik erwartet für 2025 etwa 4,37 Milliarden Sendungen - zwei Prozent mehr als 2024. Bis 2030 soll die Zahl auf fast 5,2 Milliarden steigen.

Mode dominiert die Retouren

Rund 90 Prozent aller zurückgeschickten Artikel stammen aus der Modebranche. Jeder achte Modehändler erhält sogar über die Hälfte seiner Bestellungen zurück. Bei Zalando liegt die durchschnittliche Retourenquote bei 50 Prozent.

Eine Umfrage des Instituts YouGov zeigt: 18 Prozent der Menschen in Deutschland haben schon einmal "Wardrobing" betrieben - also Kleidung für einen bestimmten Anlass bestellt, getragen und dann zurückgeschickt. Besonders verbreitet ist das Verhalten bei 15- bis 34-Jährigen, wo 30 Prozent zugeben, dies schon einmal getan zu haben.

Händler zahlen bis zu 15 Euro pro Rücksendung

Die Kosten für Retouren belasten die Händler massiv. Pro zurückgeschicktem Artikel fallen zwischen einem und 15 Euro an - für Transport, Prüfung, Aufbereitung und Wertverlust. Laut EHI-Umfrage unter 124 großen Händlern übernehmen 49 Prozent die Versandkosten komplett, 33 Prozent teilweise.

Die Umweltbelastung ist erheblich: Zusätzlicher Transport, neue Verpackungen und die Verarbeitung verursachen mehr Energieverbrauch und CO2-Ausstoß. Etwa 60 Prozent der Händler verkaufen retournierte Ware als B-Ware oder an Restpostenhändler. 47 Prozent entsorgen oder recyceln Produkte, 29 Prozent spenden sie.

Gebühren könnten Retouren reduzieren

Der Handelsprofessor Markus Szajna von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg schlägt eine Rücksendegebühr von 1,99 Euro vor. Eine YouGov-Umfrage zeigt: 25 Prozent der Verbraucher würden dann weniger zurückschicken, 43 Prozent würden ihr Verhalten nicht ändern.

Händler versuchen bereits gegenzusteuern. Sie setzen auf detaillierte Produktbeschreibungen, hochwertige Bilder und Videos sowie Qualitätskontrollen vor dem Versand. Amazon bietet Größenempfehlungen und markiert häufig retournierte Artikel. Zalando warnt Kunden mit auffällig hohen Retourenquoten und kann sie in Extremfällen bis zu zwölf Monate sperren.

Deutsche Verbraucher können Produkte innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen zurückschicken - eine im europäischen Vergleich großzügige Regelung. 94 Prozent der Online-Käufer legen laut Bitkom-Umfrage Wert auf kostenlosen Rückversand und schnelle Rückerstattung.

Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

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