Die 14 Klubs der Frauen-Bundesliga haben öffentlich mit dem Deutschen Fußball-Bund gebrochen. Sie werden am 10. Dezember ihren eigenen Ligaverband "Frauen-Bundesliga FBL e.V." gründen - ohne Beteiligung des DFB. Der Schritt erfolgt nur einen Tag nach der erfolgreichen Vergabe der Frauen-EM 2029 an Deutschland und markiert einen überraschenden Konflikt im deutschen Frauenfußball.
Die Klubs werfen dem DFB vor, bereits vereinbarte Punkte nicht einzuhalten. Axel Hellmann, Vorstandssprecher von Eintracht Frankfurt, erklärte in einer gemeinsamen Stellungnahme, man sei «enttäuscht davon, dass sich bereits getroffene Verabredungen mit dem Deutschen Fußball-Bund aus unserer Sicht nicht in den Vertragsmaterialien wiederfinden». Aus diesem Grund erfolge der Gründungsakt nun ohne Mitwirkung des DFB.
Die Entscheidung fiel einstimmig. Jan-Christian Dreesen, Vorstandschef des FC Bayern München, betonte: «In den Gesprächen mit dem DFB waren die wesentlichen Punkte zur Gründung einer gemeinsamen FBL GmbH bereits vereinbart, umso überraschender war für uns Klubs das Infragestellen der verhandelten Eckpunkte zum jetzigen Zeitpunkt – obwohl die Vereine im Vergleich ein Vielfaches in die Frauen-Bundesliga investieren werden.» Man habe sich entschieden, «um nicht weiter Zeit zu verlieren».
DFB weist Kritik zurück
Der DFB zeigte sich verwundert über die Ankündigung der Klubs. In einer Stellungnahme hieß es: «Die Gründung des Ligaverbandes von den 14 Klubs ist eine Voraussetzung für das geplante Joint Venture. Eine Beteiligung des DFB am Ligaverband war nie geplant.» DFB-Generalsekretär Holger Blask versicherte: «Der DFB steht unverändert zu den getroffenen Zusagen und Investitionen im Zuge des geplanten Joint Ventures. Wir sind überzeugt, dass die gemeinsame Gründung einer FBL GmbH für alle Beteiligten der richtige Weg ist.»
Blask räumte ein, dass die Verhandlungsführer der Klubs dem DFB weitreichende Ergänzungen und Änderungswünsche übermittelt hätten, auf die der DFB verhandlungsüblich reagiert habe. Unterschriftsreife Verträge hätten bislang nicht vorgelegen.
Ursprünglicher Plan und neue Wege
Ursprünglich sollte die Gründung gemeinsam mit dem DFB auf dessen Campus in Frankfurt erfolgen. Stattdessen findet die Veranstaltung nun in der Frankfurter EM-Arena statt, 1,5 Kilometer entfernt. Der DFB hatte im Rahmen eines geplanten Joint Ventures 100 Millionen Euro über acht Jahre für die Professionalisierung des Frauenfußballs zugesagt. Die Klubs wollten ihrerseits mehrere hundert Millionen Euro in Personal und Infrastruktur investieren.
Laut Zeitungsberichten soll der DFB nachträglich nicht akzeptable Forderungen gestellt haben. Die Klubs fühlten sich von den DFB-Verhandlungsführern getäuscht, wie mehrere Klubbosse berichteten.
Ob der Prozess künftig gemeinsam mit dem DFB fortgesetzt wird, ist offen. In ihrer gemeinsamen Erklärung betonten die 14 Vereine: «Ob der angestoßene Prozess, an dem zuletzt auch der Deutsche Fußball-Bund mitgewirkt hat, auch zukünftig gemeinsam mit diesem fortgesetzt wird, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch offen. Die Gründung des Verbands erfolgt – anders als ursprünglich vorgesehen und von den Klubs angestrebt – zunächst ohne Beteiligung des DFB.»
Das Ziel des neuen Verbands sei es, «eine moderne, professionelle und nachhaltige Entwicklung der Frauen-Bundesliga zu gewährleisten und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des professionellen Frauenfußballs zu stärken». Die Klubs erwägen auch, einen Investor für die neue unabhängige Liga zu gewinnen.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.





