Air Canada hat den gesamten Betrieb eingestellt. Über 10.000 Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter sind am frühen Samstagmorgen in den Streik getreten, nachdem Tarifverhandlungen zwischen Kanadas größter Fluggesellschaft und der Gewerkschaft gescheitert waren.
Der Arbeitskampf soll zunächst 72 Stunden dauern. Es ist der erste Streik der Flugbegleiter bei Air Canada seit 1985.
Normalerweise befördert die Airline etwa 130.000 Passagiere pro Tag. Mitten in der Sommersaison strandeten nun Reisende auf der ganzen Welt, da auch die Billigfluglinie Air Canada Rouge betroffen ist.
Gescheiterte Verhandlungen
Die Gewerkschaft der öffentlichen Bediensteten (Cupe) lehnte eine Bitte der Airline ab, in ein von der Regierung geleitetes Schlichtungsverfahren einzutreten. Durch das Verfahren hätte es kein Streikrecht mehr gegeben.
Air Canada bot zuletzt eine Erhöhung der Vergütung um insgesamt 38 Prozent über vier Jahre an. Die Gewerkschaft lehnte dies jedoch ab und argumentierte, dass die vorgeschlagene Anhebung um acht Prozent im ersten Jahr wegen der Inflation bei weitem nicht ausreiche.
Arbeitsministerin Patty Hajdu traf sich am Freitagabend mit Vertretern beider Seiten. «Es ist inakzeptabel, dass so wenig Fortschritte erzielt wurden. Die Kanadier zählen darauf, dass beide Parteien ihr Bestes geben», erklärte sie.
Hohe finanzielle Verluste
Nach Angaben des Handelsblatt kostet der Streik Air Canada bis zu 75 Millionen kanadische Dollar (46 Millionen Euro) pro Tag, wie ein Analyst von TD-Cowen schätzt. Die Gewerkschaft bestreitet zudem die 38-Prozent-Angabe der Airline und argumentiert, die tatsächliche Erhöhung betrage nur 17,2 Prozent über vier Jahre.
Einsteiger-Flugbegleiter verdienen laut Handelsblatt unter 2.000 kanadische Dollar vor Steuern und bleiben selbst nach den vorgeschlagenen Erhöhungen unter dem Mindestlohn.
Von dem Streik sind auch deutsche Verbindungen betroffen. Flüge von Frankfurt und München nach Toronto, Montreal und Vancouver fallen aus.
Verwendete Quellen: "Tagesschau", "Handelsblatt" Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.