Eine 25-jährige Schweizerin ist bei einem Hai-Angriff an der australischen Ostküste gestorben. Ihr 26-jähriger Freund versuchte verzweifelt, sie zu retten – und wurde dabei selbst von dem über drei Meter langen Bullenhai attackiert. Das Paar hatte am letzten Tag ihres Urlaubs mit Delfinen geschwommen, als sich das Drama ereignete.
Der Vorfall ereignete sich am Donnerstagmorgen bei Sonnenaufgang am Kylies Beach im Crowdy Bay National Park, rund 350 Kilometer nördlich von Sydney. Das Schweizer Paar war nach Medienberichten am Mittwochabend auf dem nahegelegenen Campingplatz angekommen und früh am Morgen schwimmen gegangen. Der Mann filmte mit einer GoPro-Kamera Delfine, als der Hai angriff.
Dramatische Rettungsaktion
Der Schweizer zog seine schwer verletzte Freundin ans Ufer, doch die 25-Jährige starb noch am Strand, bevor die Rettungskräfte eintrafen. Ein Augenzeuge leistete dem verletzten Mann Erste Hilfe und band sein Bein ab – eine Maßnahme, die ihm nach Einschätzung der Rettungskräfte das Leben rettete.
Kirran Mowbray, Inspektor des NSW Ambulance Service, sagte in der Sendung «Today» des australischen Senders Nine: «Der Hai hat zuerst die Frau angegriffen, und ihr Partner hat alles getan, um sie beide ans Ufer zu bringen und einen Passanten um Hilfe zu rufen.» Über die Helferin sagte Mowbray: «Sie hat ihm im Wesentlichen das Leben gerettet und Zeit gewonnen, bevor wir dort ankommen konnten.»
Der 26-Jährige wurde per Helikopter ins John Hunter Hospital geflogen. Nach Behördenangaben befindet er sich in ernstem, aber stabilem Zustand. Der Schweizer Generalkonsul bestätigte die Nationalität der Opfer und erklärte: «Wir stehen in Kontakt mit den örtlichen Behörden und unterstützen die Angehörigen im Rahmen des konsularischen Schutzes.»
Polizei wertet GoPro-Aufnahmen aus
Die Polizei prüft derzeit die Aufnahmen der GoPro-Kamera, die der Schweizer beim Schwimmen dabei hatte. Unklar ist, ob der Angriff selbst gefilmt wurde. Forensische Analysen identifizierten einen über drei Meter langen Bullenhai als mutmaßlichen Angreifer.
Die Behörden setzten fünf «Smart Drumlines» am Kylies Beach ein – spezielle Angelleinen, die Alarm schlagen, wenn ein Hai anbeißt, um das Tier zu markieren und einen Kilometer vor der Küste wieder auszusetzen. Bisher wurde kein Hai gefangen. Der Kylies Beach bleibt geschlossen, weitere Strände in der Region wurden am Freitag wegen zahlreicher Bullenhai-Sichtungen gesperrt.
Experten: Hai-Angriff war Ausnahme
Dr. Brianna Le Busque, Forscherin für Umweltwissenschaften und Psychologie an der University of South Australia, warnt vor vorschnellen Schlüssen: «Das Wirklich Wichtige ist, abzuwarten, bis wir mehr wissen.» Sie betonte: «Bis dahin ist es ein wirklich schrecklicher Einzelfall, aber es gibt keine Anzeichen dafür, dass dieser Hai weiterhin Menschen angreifen wird.»
Le Busque wandte sich gegen Vergleiche mit dem Filmklassiker «Der weiße Hai»: «Die Parallelen zu Jaws sind so interessant, diese Vorstellung, dass wir sofort diesen bestimmten Hai kriegen müssen, und wir wissen, dass das keine effektive Strategie ist.» Wahrscheinlich habe sich der Hai besonders bedroht gefühlt, deshalb habe er zweimal zugeschlagen.
Rob Harcourt, emeritierter Professor für Meeresökologie an der Macquarie University, bezeichnete den doppelten Angriff als «ziemlich ungewöhnlich».
Entlegene Region ohne Rettungsschwimmer
Steven Pearce, Geschäftsführer von Surf Life Saving NSW, nannte den Vorfall «wirklich, wirklich schrecklich» und verwies auf die abgelegene Lage des Strandes. Die Region ist bei Einheimischen und Touristen wegen ihrer landschaftlichen Schönheit beliebt, die Strände werden jedoch nicht von Rettungsschwimmern überwacht.
Claire Pontin, Bürgermeisterin des MidCoast Council, drückte ihre Trauer aus und sprach den betroffenen Familien ihr Beileid aus. Die Rettungsschwimmer von Port Macquarie Hastings warnten am Freitag in sozialen Medien: «Bitte bleiben Sie wachsam beim Schwimmen oder Surfen angesichts der erhöhten Hai-Aktivität, besonders im Licht des tragischen tödlichen Vorfalls in der Nähe am Kylies Beach.»
In der ersten Jahreshälfte starben in Australien drei Menschen bei Hai-Angriffen. Im September wurde ein Surfer in einem Vorort von Sydney von einem 3,5 Meter großen Weißen Hai getötet. Bullenhaie, Tigerhaie und Weiße Haie gelten als gefährlichste Arten in der Region. Experten empfehlen besondere Vorsicht bei Sonnenaufgang und -untergang, wenn Bullen- und Tigerhaie besonders aktiv sind.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.








