Nabu warnt vor privatem Bienen-Boom - Konkurrenz für Wildbienen

upday.com 2 godzin temu
Die Bienen sind immer in Bewegung. (Archivbild) Alina Grünky/dpa

Die zunehmende private Haltung von Honigbienen ist nach Ansicht des Naturschutzbundes Nabu nicht unproblematisch. «Die private Bienenhaltung ist in den letzten 20 Jahren stark angestiegen», sagt die Nabu-Referentin für Biodiversität, Laura Breitkreuz.

«Viele Menschen verwechseln die Haltung von Honigbienen mit Naturschutz.» Die Tiere tragen zwar zur Bestäubung bei, können aber unter Umständen auch ein Problem für wildlebende Bienen darstellen. «Ich würde derzeit davon abraten», sagt Breitkreuz.

Konkurrenz um Nahrung befürchtet

Die Nabu-Sprecherin ruft dazu auf, sich vor der Anschaffung eines Bienenvolks bewusst zu machen, was das eigentliche Ziel sei. «Privatpersonen sollten sich erst einmal fragen: Wollen wir Honig produzieren oder wollen wir etwas für die Umwelt tun?»

«Wer sich ein Bienenvolk in den Kleingarten stellt, der sollte auch dafür sorgen, dass es mehr Blüten in der Umgebung gibt», führt sie weiter aus. Andernfalls entstehe zusätzliche Konkurrenz um Pollen und Nektar mit Wildbienen und anderen Insekten.

Besonders heimische Pflanzen seien wichtig. Auch das Schaffen von Nistplätzen etwa aus Totholz oder offenen Bodenflächen könne helfen.

Imkerbund widerspricht Nabu-Kritik

Der Deutsche Imkerbund sieht dagegen keine grundsätzliche Konkurrenz zwischen Honigbienen und Wildbienen. «Die Natur hat Mechanismen eingebaut, dank denen es kaum zu Nahrungskonkurrenz kommt», sagt August-Wilhelm Schinkel, Präsidiumsmitglied des Verbands.

«Wir haben 600 Bienenarten, die sich von unterschiedlichen Pflanzen ernähren, die zu unterschiedlichen Tageszeiten blühen.» Die Tiere seien auch nicht alle zur gleichen Tageszeit unterwegs.

Derzeit gebe es in Deutschland rund eine Million Honigbienenvölker in privater Haltung. 1951 seien es noch etwa zwei Millionen gewesen. «Eigentlich haben wir genug Nahrung, um alle Bienen zu ernähren. Nur ist es so, dass die nicht gleich verteilt ist», so Schinkel.

Monokulturen als eigentliches Problem

Monokulturflächen, Pestizideinsatz und Flächenversiegelung schränken die Lebensräume von Wildbienen und Insekten ein. «Die Imkerei hat mit Naturschutz erstmal nichts zu tun», betont Schinkel. Es handle sich um ein Handwerk, das seit dem Mittelalter betrieben werde.

Dennoch legten viele Imkerinnen und Imker auch Wert auf Naturschutz - etwa, indem sie für ganzjährig blühende Pflanzen rund um ihre Völker sorgten. «Eine einheitliche Bewertung zu diesem Thema für ganz Deutschland zu geben ist schwer, da überall unterschiedliche Bedingungen vorliegen.»

Hobbyimker setzt auf Naturschutz

Für Hobbyimker Detlef Käpnick (70) aus Brandenburg ist die Debatte nicht neu. «Die private Bienenhaltung ist nicht gleich Naturschutz, aber wer es richtig machen will, der muss Naturschutz mitdenken», sagt der Rentner.

Käpnick hält seit vier Jahren Honigbienen in seinem Garten im Nuthetal (Potsdam-Mittelmark) - inzwischen sind es sechs Völker. Auch wenn sein erster Gedanke sich um den Honig drehte, war ihm von Anfang an klar, dass er auch Verantwortung für die Tiere trägt.

«Ich habe ein Dreivierteljahr, bevor ich die Bienen bekommen habe, angefangen, mir Wissen anzueignen», erzählt er. «Ich habe geschaut, ob es genügend verschiedene Pflanzen im Garten gibt, die ein oder andere ist noch hinzugekommen, auch ein paar Obstbäume.»

Wildbienen im Fokus behalten

Käpnicks Ansicht nach muss man sich immer auch mit Wildbienen beschäftigen. «Es ist schließlich die Urbiene, die soll natürlich erhalten bleiben», betont er. In seinem Garten und im angrenzenden Waldstück bietet er auch Rückzugsmöglichkeiten für Wildbienen.

Es gibt neben den Beeten und Bäumen auch einen wilden Blühstreifen, Wasserstellen und sogenannte Insektenhotels. «Das Imkern kann problematisch sein, zum Beispiel in Städten, wenn die natürlichen Lebensräume eingeschränkt sind», sagt der Hobbyimker.

Dann könne es zu Konkurrenz kommen. «Dann müsste man mit Quoten arbeiten und die Menge an Bienen regulieren, dafür braucht es Untersuchungen. Im ländlichen Raum ist das eher kein Thema.»

Verwendete Quellen: "DPA" Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.

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