Schwarz-Rot senkt Flugsteuer – Ökonom: "Geschenk für Reiche"

upday.com 2 godzin temu
Flugreisen sollen ab dem Sommer mit geringeren Steuern belastet werden. Boris Roessler/dpa

Die schwarz-rote Koalition in Berlin hat die Senkung der Luftverkehrssteuer beschlossen. Ab Juli 2026 soll die Abgabe auf das Niveau vor Mai 2024 zurückkehren – die Luftfahrtbranche erhält damit eine Entlastung von rund 350 Millionen Euro. Auch die Flugsicherungskosten sollen nicht weiter steigen und bis 2029 um mehr als zehn Prozent sinken.

Die Maßnahme macht eine deutliche Erhöhung der Ampel-Koalition rückgängig, die erst im Mai 2024 in Kraft trat. Aktuell zahlen Passagiere 15,53 Euro Steuer auf Inlands- und Kurzstreckenflüge, 39,34 Euro auf Mittelstrecken und 70,83 Euro auf Langstrecken. Ob die Airlines die Entlastung an Kunden weitergeben und Tickets tatsächlich günstiger werden, bleibt unklar.

Die Luftfahrtbranche begrüßt die Entscheidung. Joachim Lang, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft, sagte: «Dies ist ein guter erster Schritt, um die Wettbewerbsfähigkeit unserer Luftverkehrswirtschaft zu stärken – mit positiven Effekten weit über unsere Branche hinaus.» Lufthansa erklärte, Fliegen in und ab Deutschland sei zu teuer geworden. Der Deutsche Reiseverband sieht eine soziale Komponente: «Das ist eine soziale Frage. Urlaub muss bezahlbar bleiben – gerade für Familien», so Präsident Albin Loidl.

Scharfe Kritik von Ökonomen und Umweltschützern

Die Entscheidung stößt auf heftigen Widerstand. Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, nannte die Maßnahme ein «fatales Signal». Sie sei «letztlich ein Geschenk für Besserverdiener und bedeutet eine Umverteilung von Arm zu Reich», sagte der 54-Jährige der Nachrichtenagentur Reuters.

Christiane Rohleder, Präsidentin des Verkehrsclubs Deutschland, kritisierte laut «Rheinischer Post»: «Fliegen wird billiger, das Deutschlandticket wird teurer – das ist die fatale Botschaft der Koalition.» Martin Kaiser von Greenpeace sagte der dpa: «Während die Staatengemeinschaft auf der COP30 in Belém um die Reduktion von CO₂-Emissionen ringt, verteilt die Bundesregierung Steuer- und Preisgeschenke an die fossilen Industrien.»

Nicht alle Ökonomen sehen die Maßnahme ausschließlich negativ. Friedrich Heinemann vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung hält die Senkung für innereuropäische Flüge für sinnvoll, da diese bereits dem EU-Emissionshandel unterliegen. Bei Interkontinentalflügen, die nicht im Emissionshandel sind, sei die Steuerreduktion jedoch fragwürdiger.

Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

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